Zum ersten Mal seit der Gründung starten Aldi Nord und Aldi Süd eine gemeinsame Werbekampagne. Doch der gemeinsame Spot wirft bei uns einige Fragen auf.
Rund zwei Minuten dauert das Musikvideo. Darin feiert Rapper Daniel Hernandez (NICHT der, mehr dazu unter Punkt zwei) "die Erfinder von günstig". Auf Bildebene werden währenddessen verschiedene Retro-Szenarien gezeigt, in denen Sparfüchse jeglichen Alters die Hauptrolle spielen:
Parallel zum Live-Gang des Videos starten Aldi Süd und Aldi Nord eine Guerilla-Aktion in ausgewählten Großstädten. Am 9. und 10. August wird der Spot in insgesamt zwölf Städten an belebten Standorten öffentlich auf Häuserwänden in Dortmund, Hamburg, Berlin, Leipzig, Essen, Bremen, München, Düsseldorf, Frankfurt, Bonn, Stuttgart und Köln gezeigt.
Sie sind heftigst umstritten, aber gerade deshalb auch Kult: Die Adiletten – nur stilecht in Kombination mit weißen Tennissocken. Es gibt kaum einen Look, der deutscher sein könnte, als dieser (ob angeblich ironisch getragen oder nicht, das sei an dieser Stelle mal dahingestellt).
Wichtig ist aber die Erkenntnis, dass das auch die Digitalagentur Scholz & Volkmer, die die Kampagne für Aldi entwickelt hat, bemerkt hat. Aus den Adiletten wurden im Clip kurzerhand die ALDI-LETTEN – und wir haben nur eine Frage: Wann können wir die jetzt schon kultigen Latschen im Discounter kaufen?
Für das Musikvideo hat Aldi nach eigenen Angaben in der Pressemitteilung den Rapper Daniel Hernandez ausgegraben. Der Name kommt dir bekannt vor? Jup. Rapper Daniel Hernandez ist eigentlich bekannt als 6ix9ine. Der wiederum ist auch unter dem Namen Tekashi69 bekannt und sitzt seit November vergangenen Jahres in Haft. Ihm werden unter anderem Bandenkriminalität, Drogenhandel und bewaffneter Raubüberfall – es droht eine bis zu 47 Jahre lange Haftstrafe. Im September soll der Prozess gegen ihn beginnen.
Ganz schön clever von Aldi den Rapper im Video "Daniel Hernandez" zu nennen, wenn man – wie der Discounter selbst sagt – eine jüngere Zielgruppe mit diesem Video ansprechen will. Eine gewisse optische Ähnlichkeit jedenfalls ist auch vorhanden.
Vor wenigen Monaten galt noch die Devise: Mit Tattoos kannst du kaum noch jemanden schocken – es sei denn, du trägst sie im Gesicht. Der Grund: Gesichts-Tattoos waren lange Zeit ein sichtbares Zeichen für die Abkehr von der Gesellschaft. Ein Zeichen für Verbrecher, Outlaws, Banden- und Gangmitglieder. Mitglieder der größten mittelamerikanischen Straßengang, der Mara Salvatrucha benutzen etwa Gangsymbole wie das "M", die Zahl "13" oder den vollen Namen als Erkennungszeichen – oft auch im Gesicht.
und zwar die Träne unter dem Auge. Sie stand einst für das Absitzen langer Gefängnisstrafen, für einen verübten Mord oder für eine erlebte Vergewaltigung. Die genaue Herkunft ist umstritten. Inzwischen symbolisiert sie auch den Verlust einer nahestehenden Person oder den Wunsch nach Rache.
Merke: Wer jung sein will, der sollte junge Menschen fragen, was cool ist. Ansonsten wird das schnell peinlich. Bestes Beispiel: Die jährliche Wahl zum "Jugendwort des Jahres". Gewinner sind dabei immer Wörter,
Kurz gesagt: Es ist immer ziemlich unangenehm. Ungefähr genauso ist das mit Aldi: 2015 hat angerufen und will seine Jugendsprache zurück. Denn
sagen höchstens noch alte Menschen die hip wirken wollen.
Während
erklingt, sehen wir das:
Erinnerst du dich noch an "Supergeil" von Edeka aus dem Jahr 2013?
Vieles an "Zum Aldipreis" erinnert uns an den Mega-Social-Media-Hit der Konkurrenz: Musikalisch sind beide Songs einfach gehalten und doch bohren sie sich auf fiese Art und Weise ganz tief in unsere Hirnwindungen. Wir haben trotzdem einen Tipp am Ende: Sparen ist ja super, doch spart beim nächsten Mal bitte nicht an der guten Musik, liebe Macher der Aldi-Kampagne. Denn die Welt ist schon viel zu voll mit langweiligem Rap bestehend aus einsilbigen Reimen. Dafür muss ich nicht zu Aldi gehen.