So wie die Konkurrenten Samsung und Google bringt auch Apple jedes Jahr neue Hardware raus: Im Jahresrhythmus und mit viel Tamtam erscheinen neue Versionen von iPhone, MacBook und Co. Der Launch eines komplett neuen Produkts ist aber selten. Zuletzt war das 2015 der Fall, als der kalifornische Konzern mit der Apple Watch seine erste Smartwatch an den Start brachte.
2024 bringt Apple mit der Vision Pro erstmals seit neun Jahren eine komplett neue Produktkategorie raus. In den USA gibt es die neue VR-Brille ab dem 2. Februar in Apple-Stores und online zu kaufen. Schon seit dem 19. Januar sind in Amerika Vorbestellungen möglich. Wann die Vision Pro – die in den USA 3499 Dollar aufwärts kosten wird – in Deutschland erhältlich sein wird, ist noch nicht bekannt.
Dass es in Europa noch keinen offiziellen Weg gibt, an die Hype-Brille heranzukommen, machen sich nun einige Menschen auf Ebay zunutze.
Sie bieten an, die Vision Pro aus den USA nach Europa zu versenden. Das Newsportal "Techradar" berichtet von Hunderten Angeboten auf Ebay. "Dies ist eine Vorbestellung, die am 2. Februar eintrifft! Ich versende noch am selben Tag, sofern sie vor 16:00 Uhr bei mir eintrifft", heißt es darin etwa.
Die Auktionsangebote sind also Platzhalter für Vorbestellungen. Denn schließlich gibt es die Vision Pro auch in den USA erst kommenden Freitag zu kaufen.
Die Preise, die dabei aufgerufen werden, haben es allerdings in sich: Bis zu 7000 Dollar sollen die User:innen für die VR-Brillen auf Ebay verlangen.
Es gibt dem Bericht zufolge auch wesentlich günstigere Angebote mit Preisen ab 600 Dollar. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn laut "Techradar" dienen solche Preise vornehmlich als Ansporn, das Interesse an den Auktionen zu steigern. Auch mit Blick auf den hohen Anschaffungspreis von derzeit 3499 Dollar sind sie nicht realistisch.
Interessent:innen sollten allerdings bedenken, dass mit einem Kauf über Ebay gewisse Risiken einhergehen. Denn nicht umsonst bietet Apple allen Käufer:innen eine ausführliche, rund 25-minütige Beratung an, in deren Rahmen das Gerät individuell eingestellt wird. Mithilfe eines Gesichtsscans werden unter anderem Größe und Form der Brille an den oder die Nutzer:in angepasst.
Hinzukommen einige Hürden, die Apple eingeführt hat, um die Nutzung vorerst auf den US-Markt zu beschränken. Die Vision Pro lässt sich zum Beispiel nur von einem Apple-ID-Account in Betrieb nehmen, die in den USA angelegt wurde. Zudem sind die Software und alle Inhalte nur auf Englisch verfügbar und auch der Apple Support gilt nur in den USA.
Bislang ist das Geschäft mit VR-Brillen nur ein Nischenmarkt. Dass sich die Nachfrage noch in Grenzen hält, hat auch Apple-Konkurrent Meta zu spüren bekommen. Der Facebook-Konzern hat mit der Meta Quest 3 eine VR-Brille für rund 500 Euro im Angebot.
Der hohe Preis der Vision Pro dürfte den Absatz der Apple-Brille weiter einschränken. Bis diese ähnlich massentauglich wie das iPhone ist, werden also noch einige Jahre vergehen müssen.