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USA: Gen Z kauft Klapphandys und verzichtet auf Smartphones

07.06.2020, Gebrauchte Handys, die auf dem Müll landen, auf einem Haufen geschichtet. 07.06.2020, Handy-Schrott 07.06.2020, Handy-Schrott *** 07 06 2020, Used mobile phones that end up in the rubbish  ...
2002 hat angerufen. Bild: imago images / MiS
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Digital Detox: Gen Z tauscht Smartphones gegen alte Klapphandys

Junge Menschen sind geprägt von einem Leben online. In den USA setzen aber offenbar immer mehr von ihnen auf einen Alltag ohne die dauerhafte Verbindung zur Welt.
07.06.2025, 14:2907.06.2025, 14:29
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Low-Waist-Jeans, Plateau-Schuhe und Sonnenbrillen, so schmal wie Katzenaugen: Schaut man sich als Millenial die aktuellen Styles "der jungen Leute" an, fühlt man sich mitunter ganz schön alt.

Gleichzeitig möchte man schreien: Hatten wir das nicht alles längst aus unseren Kleiderschränken verbannt? Denn es ist unbestreitbar: Die 2000er sind back – und zwar so richtig.

Mittlerweile sind sie sogar so back, dass die Gen Z ihre Alltagsroutinen in der Zeit zurückversetzt. Immer mehr von ihnen verzichten dafür auf ihr Smartphone. Say what?

Gen Z tauscht Smartphone gegen Klapphandy

Richtig gehört, die Generation, die an der Brust von Tiktok-Stitches und Instagram-Reels genährt wurde, entscheidet sich für mehr analoges Leben. Und das nicht nur für den Retro-Chic von Polaroid-Bildern, sondern mit dem Tausch ihres 2025er-Iphones gegen ein Klapphandy wie aus den 2000ern.

"USA Today" berichtet, dass dieser Trend sich aktuell vor allem in den US-Colleges abzeichnet. Immer mehr junge Leute würden mit den Klapphandys demnach versuchen, dem ewigen Social-Media-Strudel zu entgehen.

"Ich sehe die Dinge jetzt wieder mehr wie damals, als ich ein Kind war", sagt der 20-jährige Charlie Fisher. Zunächst hatte er sein Smartphone trotzdem behalten und es abwechselnd mit dem Klapphandy genutzt, das er sich für 20-US-Dollar im Supermarkt gekauft hatte. Mittlerweile besitzt er nur noch die Old-School-Variante.

Studierendenbewegung setzt auf Offline-Treffen

Fisher hat sich nach seiner Entscheidung der Bewegung "Reconnect Movement" angeschlossen, die gerade an den US-amerikanischen Unis immer größer wird. Die Verantwortlichen organisieren regelmäßige Treffen auf dem Campus, bei dem Studierende ganz analog zusammensitzen können.

"Es ist ein Erlebnis, wenn man sich einfach ohne Grund mit einer Gruppe von Menschen trifft und einfach nur abhängt, um abzuhängen", erklärt Gründer Seán Killingsworth gegenüber "USA Today".

Die Idee für die Offline-Events kam ihm, nachdem er selbst seinem Smartphone Lebwohl gesagt hatte. Er bemerkte daraufhin, wie schwer es in einer digitalen Welt geworden ist, sich offline zu vernetzen.

Er berichtet, dass der Beginn eines Offline-Treffens mitunter etwas komisch sein könnte. Bei vielen Mitmenschen habe er aber in der Vergangenheit gemerkt, wie sie sich ohne den Druck von Social Media öffnen konnten.

Dennoch warnen die neuen Offliner vor einem zu schnellen Einstieg in den digital detox Lifestyle. Charlie Fisher etwa empfiehlt, zunächst einfach kein Social Media zu benutzen. Auch der probeweise Verzicht auf alltägliche Dienste wie Maps sei hilfreich. Oft sei es auch für das Umfeld zunächst komisch, wenn jemand kein Smartphone hat.

Viele der Teilnehmenden haben neben ihrem Klapphandy aber ohnehin noch immer ein Smartphone. Einige sind auch gar nicht auf den 90er-Zug aufgesprungen. Zu den "Reconnect"-Treffen kann aber jede:r kommen – sofern die Geräte zuhause gelassen werden.

Mittlerweile haben sich aber auch die Klapphandys wiederum einen Namen auf Social Media gemacht. Laut "USA Today" nutzen einige die Geräte vor allem, wenn sie ausgehen und machen damit dann coole Retro-Fotos. It's all coming back.

Gefahr am Flughafen: Behörde warnt vor gefährlicher Handy-Falle
Flughäfen sind Orte des Abschieds, aber auch Orte des Wartens. Um die Zeit zu überbrücken, gibt es heute zum Glück viele Möglichkeiten. Wer dabei gerne auf Smartphone oder Tablet setzt, muss aber vorsichtig sein.

An kaum einem Ort treffen so viele Emotionen aufeinander, wie an einem Flughafen. Zwischen Gate und Gepäckband liegen Abschied, Vorfreude und jede Menge Stress nah beieinander.

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