
JD Vance (l.) und Donald Trump (r.) bei der Amtseinführung in Washington, DC.Bild: imago images / Anna Moneymaker
Digital
22.01.2025, 16:4922.01.2025, 16:57
Wenige Stunden, nachdem Donald Trump offiziell als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt und JD Vance sein Vizepräsident wurde, erschienen auf Instagram und Facebook passende Accounts für ihre neuen Ämter. Dort werden sie in den kommenden vier Jahren ihrer Amtszeiten über ihre Arbeit informieren.
Das Abstruse: Die Accounts hatten direkt aus dem Stand mehrere Millionen Follower:innen auf Instagram. Gleichzeitig beklagen User:innen, den beiden zu folgen, ohne jemals den "Follow"-Button auf ihren Profilen gedrückt zu haben. Für einen simplen technischen Fehler scheint die Sache zu groß. Doch was steckt dahinter?
Weltstars beschuldigen Meta: "Verdammt dubioses Geschäft"
Betroffen sind etwa die Accounts von Trump, @Potus, und Vance, @Vp. Aber auch weitere Accounts der amerikanischen Regierung – wie @Flotus, der neue Account von First Lady Melania Trump und @whitehouse, der offizielle Regierungskanal – haben erstaunlich viele Follower:innen für ihr kurzes Bestehen.
Zwei der größten Popstars der Welt, Demi Lovato und Gracie Abrams, beschuldigen Meta, mehrfach den Accounts entfolgt zu sein. Immer wieder folge der eigene Account automatisch den Politiker:innen. Abrams empfiehlt das Blockieren der Accounts zum Lösen des Problems, Lovato bezeichnet Meta als "verdammt dubioses Geschäft".

Gracie Abrams unterstützte Harris aktiv bei ihrer Wahlkampagne gegen Trump.bild: instagram / @gracieabrams
Da liegt die Frage einiger User:innen nahe: Ist der Hintergrund etwa ein geheimer Plan von Meta-CEO und Trump-Freund Mark Zuckerberg? Es wäre nicht die erste Veränderung, bei der Trumps Macht bei Social Media Einfluss gehabt haben könnte. Zuckerberg beendete zuletzt etwa das hauseigene Programm gegen Fake News, was ganz im Sinne des Präsidenten sein dürfte.
Amtswechsel ist offenbar Ursache für die automatischen Follows
Laut dem Pressesprecher von Meta, Andy Stone, liegt die Ursache jedoch nicht beim Konzern, sondern am Amtswechsel im Weißen Haus:
"Zur Erinnerung: Die Accounts @POTUS und @WhiteHouse werden vom Weißen Haus verwaltet. Sie verändern sich, wenn der Bewohner wechselt."
Stone postete die Erläuterung bei Threads.
Die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Katie Harbarth erklärt auf Threads, den ersten Übergang beim Amtswechsel von Obama zu Trump koordiniert zu haben. Das Verfahren sei wohl seitdem das übliche Prozedere: "Die alten Posts gehen in einen archivierten Account über. Die Follower bleiben, aber der Feed wird leergefegt."
Wer also einem der Accounts des ehemaligen Regierungsduos Joe Biden und Kamala Harris (mittlerweile beide archiviert als @potus46archive und @vp46archive) gefolgt hat, ist offenbar automatisch Follower:in vom neuen Regierungsduo.

Auch Popstar Demi Lovato gehört zu den Betroffenen.bild: instagram / @ddlovato
So weit, so gut. Aber eine Sache bleibt weiterhin ungeklärt. Warum fällt es Meta einigen Schilderungen zufolge so schwer, die Trennung vom Account mit einem "Unfollow" zu akzeptieren? Dazu hat sich der Konzern bisher noch nicht geäußert.
Immerhin scheinen mittlerweile aber mehr User:innen erfolgreich beim Versuch des Entfolgens zu sein: Die Anzahl der Follower:innen der Accounts sinkt kontinuierlich.
Bei dem Mutterkonzern von Instagram und Facebook, Meta, handelt es sich um ein Unternehmen von Marc Zuckerberg, der auch Trumps präsidentieller Amtseinführung als Gast beiwohnte.
Es ist nicht das erste fragwürdige Geschehen rund um Meta seit der Amtseinführung Donald Trumps. So waren an dem Tag trumpkritische Hashtags wie #liberals oder #democrats vorübergehend nicht einsehbar und verborgen, wie etwa die "Zeit" berichtete.
Meta sagte, man arbeitete weiterhin daran, den Fehler zu beheben. Es betreffe (entgegen anderer Behauptungen) aber eine Vielzahl von Hashtags.
Spezi, Eistees oder Mate sind Spaßgetränke, die nicht primär unseren Durst stillen sollen. Wir kippen uns die zuckerhaltigen Limos in den Mund, weil sie schmecken und im Vergleich zum langweiligen Mineralwasser eine spritzige Alternative darstellen.