Die Vielseitigkeit von Phishing-Nachrichten im Internet wird immer größer. Lange Zeit waren Betrugsmails durch auffällige Eigenschaften klar zu erkennen. Doch es wird es zunehmend schwierig, den kriminellen Hintergrund einiger Nachrichten zu erkennen. Das gilt unter anderem für die angeblichen Absender und Vorwände, die Verbraucher:innen in den Mails vorgegaukelt werden.
Heutzutage bestehen die Fake-Storys nicht mehr vorwiegend darin, dass einem eine bisher unbekannte Verwandte ein Vermögen vererben möchte und daher dringend eine Kontoverbindung benötige. Stattdessen wenden sich Kriminelle im Namen berühmter Dienstleistungsunternehmen an die Empfänger:innen der Nachricht. Häufig geben sie etwa vor, als Banken, Amazon, Paypal oder DHL zu schreiben. Im aktuellen Fall betrifft es die Schufa.
Die Verbraucherzentrale warnt derzeit in ihrem Phishing-Radar vor einer Betrugs-Mail. Diese habe den Betreff "Drohender negativer Schufa-Eintrag". In ihr werden die Empfänger:innen der Nachricht dazu aufgefordert, eine Rechnung zu begleichen, um einen negativen Schufa-Eintrag zu vermeiden. Dies sei "trotz mehrfacher Mahnungen" noch nicht geschehen und müsse bis zum 22. März erfolgen.
Zudem wird in einem langen Absatz darüber informiert, was für Auswirkungen negative Schufa-Einträge haben können – etwa "erschwerte Bedingungen für die Kreditaufnahme, Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche sowie Einschränkungen beim Abschluss von Verträgen."
Leider ist die Nachricht an der Stelle sehr authentisch gestaltet, die Folgen eines solchen Schufa-Eintrags können tatsächlich so oder so ähnlich sein.
Genau das macht diese Betrugsmail so gefährlich, wie auch die Verbraucherzentrale erklärt: "Einträge können erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Betroffenen haben und können daher schnell Unsicherheiten erzeugen." Genau diese Unsicherheit soll bei den Empfänger:innen von Phishing-Mails erzeugt werden.
Um die angebliche Rechnung zu begleichen, sollen Leser:innen der Mail auf einen Link klicken, der zur Schufa-Anmeldung führe. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch davor, sich verunsichern zu lassen und auf den Link zu klicken. Dies solle man "keinesfalls" tun und erst recht nicht im nächsten Schritt persönliche Daten angeben.
Denn auch wenn die Mail generell im Ton sehr authentisch wirkt, so entlarven einige Details den kriminellen Hintergrund. Die Verbraucherzentrale erklärt: "Offizielle Institutionen wie die Schufa verschicken keine derartigen Drohungen per E-Mail." Bei genauerem Hinsehen könne man auch erkennen, dass die Absenderadresse eine belgische Domain besitzt.
Daher empfiehlt die Verbraucherzentrale, die Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Generell gilt: Wer solche Nachrichten liest und sich über deren Authentizität unsicher ist, sollte im Zweifel beim betreffenden Dienstleister nachfragen. In diesem Fall etwa bei der Schufa. Natürlich nicht, indem man auf die Mail antwortet.
Die Schufa hat zuletzt sogar selbst vor Betrugsmails gewarnt, die derzeit im Umlauf seien. Statt einer belgischen Domain verwies die Institution jedoch auf eine marokkanische. Auch die Schufa rät dazu, solche Nachrichten zu ignorieren.