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Supermarkt: Netto und Edeka reagieren auf Preis-Inflation

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Netto begegnet der Inflation mit einer neuen Aktion – aber nur für Inhaber einer Deutschlandcard.Bild: CHROMORANGE / Michael Bihlmayer
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"Inflations-Stopp": Netto und Edeka frieren Preise ein

10.06.2022, 09:36
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Unter anderem als Folge des Ukraine-Krieges liegt die Inflation in Deutschland aktuell bei 7,9 Prozent, in den kommenden Monaten werden die Preise wohl weiter ansteigen. Das merken die Menschen längst auch beim Einkaufen im Supermarkt. Der Discounter Netto verkündete vergangene Woche eine Aktion, die das Geschehen zumindest ein bisschen abmildern soll – indem Preise von 200 Artikeln auf dem jetzigen Stand "eingefroren" werden. Jetzt zogen Edeka und Budni nach. Bei allen Märkten ist daran jedoch eine Bedingung geknüpft.

Etliche Produktpreise in Netto-Filialen bleiben gleich

Die Aktion von Netto gilt für den Zeitraum vom 30. Mai bis 31. Juli 2022, die Differenz zum teureren Preis soll hier nach Vorlage der DeutschlandCard abgezogen werden – die müssen Kunden also zumindest haben. Die bisherigen Preiserhöhungen bleiben also, weitere sollen jedoch für diese Produkte erst einmal nicht beim Verbraucher ankommen.

Die Aktion hat den Titel "Inflations-Stop" und beinhaltet sämtliche Lebensmittel. Darunter Kuhmilch sowie Hafermilch und Fleisch- und Fischwaren, aber auch Pistazien, Bier, Energiedrinks und Windeln. Auf seiner Website hat der Discounter alle Produkte aufgelistet, bei 20 von ihnen kann auch per Online-Bestellung gespart werden.

Nachdem auf der Website eine Filiale ausgewählt wurde, lässt sich überprüfen, welche Produkte der 200 dort im Sortiment sind und wie viel sie kosten. Der Preis für Speisequark der Marke "Gutes Land" liegt in einer Filiale in Berlin-Mitte beispielsweise bei 59 Cent, die H-Milch mit 3,5 Prozent Fett bei 92 Cent.

Edeka und Budni ziehen nach

Nachdem die Aktion von Netto auf positive Resonanzen gestoßen war, folgt nun Edeka mit einem nahezu identischen Angebot. Auch hier werden die Preise von 200 ausgewählten Produkten für Personen mit DeutschlandCard eingefroren, jedoch die der Edeka-Eigenmarke "Gut und Günstig". Zudem gilt der "Inflations-Stopp" nicht in allen Filialen, dafür allerdings länger als bei Netto, nämlich bis zum 31. August. In ihrer Pressemitteilung kündigte der Händler die Kampagne nur für Edeka Hannover-Minden an und schreiben dazu:

Die Aktion gilt in allen EDEKA-Märkten, EDEKA Centern, MARKTKAUF-Häusern und NP-Märkten. Die 200 Produkte sind anhand des achteckigen Stoppschilds mit der Aufschrift „Inflations-Stopp!“ erkennbar.

Auf der Website und auch auf Instagram heißt es, dass nur teilnehmende Märkte die Preise einfrieren. In den Kommentaren stößt Edeka im Gegensatz zu Netto jedoch auf Kritik. Nutzer fragen, ob die Preise anschließend wieder erhöht werden und welche Märkte nun konkret teilnehmen. Außerdem bringe die DeutschlandCard wenig bis keinen Vorteil.

Neben Edeka und Netto beschloss zudem auch die Drogeriekette Budni, die Preise von über 200 Artikeln bis Ende August für Menschen mit einer DeutschlandCard einzufrieren.

Nicht der erste europäischer Händler

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtete, war Netto nicht der erste europäische Händler mit einer solchen Idee. In Frankreich startete die Kette Leclerc eine ähnliche Aktion, die auch bis Juli geht.

Der "Inflations-Stopp" dient dabei nicht etwa nur der Kundschaft – die temporäre Vergünstigung ist schließlich mit dem Erwerb einer Kundenkarte bzw. DeutschlandCard verbunden. Nutzen Kunden diese erst einmal, spornt das Punktesystem meist zu weiteren Einkäufen dort an. Außerdem können die Daten, die durch das Nutzen der Karten und zugehörigen Apps gesammelt werden, dem Marketing des Unternehmens nützen.

(crl)

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