
Schüler in Düsseldorf. Bild: www.imago-images.de / Michael Gstettenbauer
Familie & Freunde
18.05.2021, 10:2218.05.2021, 10:21
Kinder- und Jugendmediziner fordern schnelle
Schul- und Kitaöffnungen. "Schulen öffnen, Kitas öffnen – natürlich
gemäß den geltenden Leitlinien und mit angemessenen Testungen. Jetzt
ist es an der Zeit, das Ruder herumzureißen", sagte der Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg
Dötsch, der "Rheinischen Post". "Wir sehen die dringende
Notwendigkeit, dass Menschen, die sich noch nicht impfen lassen
können, keine Nachteile davon haben dürfen. Es ist absolut notwendig,
selbst wenn Jugendliche in den höheren Jahrgängen geimpft werden
können, für Kinder im Grundschulalter, aber auch in mittleren
Jahrgängen wieder ein normales soziales Leben zu ermöglichen, damit
sie sich normal entwickeln können."
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisierte
die politische Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen während
der Pandemie scharf. "Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie
von Anfang an massiv vernachlässigt. In der ersten Phase waren die
pauschalen Einschränkungen wie Schul- und Kitaschließungen noch
nachvollziehbar. Aber inzwischen haben wir gelernt, dass Kinder die
Infektion deutlich weniger weitertragen und selbst deutlich seltener
erkranken als Erwachsene", sagte BVKJ-Sprecher Jakob Maske der
"Rheinischen Post".
Und weiter: "Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem
Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Kinder- und
Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer
nicht suizidgefährdet ist und 'nur' eine Depression hat, wird gar
nicht mehr aufgenommen."
Deutscher Lehrerverband möchte Präsenzunterricht ab Inzidenz von 50
Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) forderte von
Bund und Ländern mehr Anstrengungen zugunsten der Schüler. "Die Lage
der jungen Generation steht aus meiner Sicht gegenwärtig immer noch
viel zu wenig im Mittelpunkt der Diskussion", sagte sie der "Bild". Das werde den Sorgen, die "wir uns machen sollten, nicht
gerecht". Der Ausfall an Präsenzunterricht habe zu erheblichen
Lernrückständen geführt.
Der Deutsche Lehrerverband hält eine Rückkehr zum vollständigen
Präsenzunterricht ab einer Inzidenz von 50 für empfehlenswert. "Wir
haben ja bereits jetzt nur noch wenige Landkreise oberhalb der 165er
Inzidenz, die für reinen Distanzunterricht ausschlaggebend ist",
sagte ihr Präsident Heinz-Peter Meidinger der Zeitung. Unterhalb der
100er Inzidenz könnten Länder vollständigen Präsenzunterricht
anordnen. "Unsere Auffassung ist allerdings, dass man sich bei
vollständigem Präsenzunterricht ohne Abstandsregelung an der
Empfehlung des RKI (Inzidenz 50) orientieren sollte, solange viele
Lehrkräfte und fast alle Kinder noch nicht geimpft sind". Für das
nächste Schuljahr zeigte sich Meidinger "recht optimistisch, dass da
deutlich mehr Normalität in den Schulbetrieb zurückkehrt und bei
fortschreitenden Impfungen die Inzidenzen niedrig gehalten werden
können".
(pas/dpa)
Viele kennen das Problem: Ein langer Flug steht an und man sucht noch nach der bequemsten Art, die nächsten Stunden zu überstehen und etwas Schlaf zu bekommen. Schließlich möchte man seinen Urlaub nicht vollkommen gerädert beginnen.