Seit "Game of Thrones" läuft, spinne ich in meinem Kopf die Parallelen zwischen "GoT" und "Herr der Ringe" – und damit bin ich nicht alleine. Es fängt ja schon bei den beiden Autoren J. R. R. Tolkien und Georoge R. R. Martin an, die einfach mal beide ein R. R. im Namen haben, aber es eben auch geschafft haben, komplexe Fantasiewelten zu schaffen – inklusive eigener Sprachen.
Die Parallelen ziehen sich noch viel weiter, was sicher auch damit zu tun hat, dass Tolkien eine Inspiration für Martin war (surprise). Mit Parallelen meine ich nicht übrigens sowas wie das hier:
Doch in der zweiten Folge der achten Staffel waren die Parallelen so krass, dass ich sie hier zusammen fassen muss. Also Leute: Brace yourself, forth Eorlingas!
Drei Männer schwelgen in Galgenhumor auf einer Mauer, kommt euch das bekannt vor?
Gleiche Szene, anderes Thema: Stehen eine blonde, eine braunhaarige, und eine kleinwüchsige Person auf einer Mauer. An wen denkt ihr?
In "Herr der Ringe – Die zwei Türme" stehen Gimli, Legolas und Aragorn in der Waffenkammer und ziehen ihre Rüstungen in dem Wissen an, dass sie hoffnungslos unterlegen sind (hört sich bekannt an?), als plötzlich ein Horn ertönt.
Als Jon Daenerys in Folge zwei der achten Staffel verrät, dass er in Wahrheit Aegon Targaryen ist und Daenerys etwas misstrauisch reagiert, ertönt ebenfalls ein Horn. Das Setting, der Moment, die Reaktion – alles so "Herr der Ringe"-Style. Nur, dass bei "GoT" keine Hilfe, sondern die Ankunft der Armee der Toten verkündet wird.
Miguel Sapochnik, der schon bei der Schlacht um Hartheim (Folge acht, Staffel fünf) Regie führte, verriet Anfang März, dass er in Vorbereitung auf die Dreharbeiten an der Schlacht um Winterfell sich nach langen Filmschlachten umgesehen hat. Dreimal dürft ihr raten, bei welcher er gelandet ist: Richtig, Helms Klamm.
Diese Kameraeinstellung, frontal auf Theoden/Tyrion, die leicht an der Kamera vorbei blicken, gibt uns als Zuschauer das Gefühl, dass das Böse sich hinter uns befindet. Die Uruk Hai bzw. die Armee der Toten sitzt uns im Nacken und verstärkt somit das Gefühl der Beklemmung, das sowieso schon durch die eisernen Mienen der Männer auf der Mauer vorherrscht.
Folge zwei hatte ein paar lustige, ein paar emotionale und ein paar sehr sehr emotionale Momente. Der Moment, der den Kloß in unserem Hals auf die Größe eines Fußballs wachsen ließ, war nicht etwa der Ritterschlag von Brienne oder die Lagebesprechung, in der die Stimmung ungefähr so gut war wie bei einem Misstrauensvotum, sondern Podrics Gesang.
Um es genauer zu sagen: Sein Gesang und die Schnittbilder, die die einzelnen Charaktere in den letzten Momenten vor dem scheinbar sicheren Untergang zeigen. Und genau das, haben wir schon einmal so ähnlich gesehen.