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Putzmittel: Kartoffel, Zitrone oder Nudelwasser – so sparst du beim Putzen

Frau Putzen Küche
Putzen macht vielleicht nicht immer so viel Spaß, es muss aber zumindest nicht viel kosten. .Bild: imago / Westend61/imago
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Tee, Kartoffel-Schalen, Nudelwasser: Mit diesen Lebensmitteln sparst du beim Putzen

22.01.2023, 15:04
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Kaum dringen mit zunehmendem Tageslicht die ersten Sonnenstrahlen in die Wohnung, fällt einem plötzlich auf, dass die Fenster mal wieder einen Lappen vertragen könnten. Von den Staubflusen in den Ecken und Spinnweben an der Decke ganz zu schweigen. Keine Frage, so langsam steht ein Frühjahrsputz an.

Reines Wasser tut es nicht immer, daher braucht man zum Putzen meist Putzmittel. Die können mitunter ganz schön was kosten: Für eine Flasche Marken-Allzweckreiniger schlagen schnell fast vier Euro zu Buche. Will man dann auch noch umweltfreundlich putzen und greift zu Bio-Reinigern, wird es sogar noch teurer.

Zitrusfrüchte Zitrone Limette Orange Scheiben
Zitrusfrüchte können weit mehr, als Vitamine spenden. Fette lösen und desinfizieren, zum Beispiel.bild: pexels / cottonbro studio

In Zeiten von Inflation und Geldnot hat watson ein paar Tipps für dich gesammelt, wie du beim Reinigen mit DIY-Anleitung und vorhandenen Hausmitteln Geld sparen und obendrein die Umwelt schonen kannst.

Herkömmliche Putz- vs. Hausmittel

Herkömmliche Putzmittel werden immer wieder bei Verbrauchertests in die Mangel genommen, da sie durch Chemikalien die Umwelt und durch allergene Duft- und Konservierungsstoffe unsere Gesundheit belasten können. Im Haushalt meist bereits vorhandene Mittel wie Essig, Zitronensäure oder Natron hingegen sind umweltfreundlich, da sie biologisch abbaubar sind. Daher gelten sie als natürliche Alternativen zu konventionellen Reinigern.

Außerdem sind sie deutlich günstiger. "Ich greife, wo es nur geht, zu natürlichen Reinigungsmitteln. Denn sie reinigen genauso effizient, sind kostengünstig und verunreinigen die Umwelt nicht! Obendrein riecht es danach wirklich sauber und nicht nach künstlichen Duftstoffen", verrät Roxanna Pelka, Reinigungsexpertin bei Helpling, der Online-Plattform für selbstständige Reinigungskräfte.

Viel hilft nicht immer viel

Es ist ein Irrglaube, dass eine höhere Dosierung grundsätzlich sauberer macht. Ganz im Gegenteil: Zu viel Putzmittel hinterlässt gerne Schlieren auf glatten Oberflächen. Und belastet unnötig die Umwelt. Hochwirksame Reinigungsmittel sind meist stark konzentriert. Vielleicht erst mal mit kleinerer Menge ausprobieren, und sehen, ob damit schon alles sauber wird, und im Zweifel nochmal Nachsprühen.

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Übertrieben viel Schaum lässt auf zu hohe Putzmitteldosierung schließen.Bild: iStockphoto / AndreyPopov

Weniger ist mehr, das gilt auch bei Gegenständen aus Naturmaterialien. Holz oder Naturstein sollten zum Beispiel nur mit Wasser gereinigt werden. "Eine einfache Eselsbrücke ist: Alles, was man nicht selber zu sich nehmen würde, will man auch nicht auf Gegenständen aus Naturmaterialien haben", sagt Roxanna Pelka.

Doch Vorsicht, auch zu viel Wasser ist nicht gut, da sich sonst – gerade auf Parkettböden – Wasserschäden bilden können: Die Fugen quellen auf und auf dem Holz entstehen unschöne, dunkle Flecken. Und diese bekommt man leider nicht mehr weg. Daher lautet Roxanna’s Tipp: Grundsätzlich neue Mittel erstmal an einer nicht sichtbaren Stelle anwenden und testen, wie sie sich verhalten. "Besonders bei Essig und Zitronen ist Vorsicht geboten: Denn die enthaltene Säure kann sich aggressiv in Materialien wie Granit oder Marmor hineinfressen und dadurch die Oberfläche zerstören."

Close up of light beige swollen laminate boards with buckling edge pieces. Floor damage texture. Selective focus in center.
Hier wurde zu feucht gewischt: So unschön sehen aufgequollene Fugen aus.Bild: iStockphoto / Petra Richli

Geheimtipp für Flecken

Vom Rotwein bis zur Schokolade: Gerade bei Flecken auf dem Teppich ist schnelles Handeln gefragt! Ein effektives Mittel bei frischen Flecken ist Mineralwasser. Die Kohlensäure in Mineralwasser löst Farb- und Gerbstoffe aus den Teppichfasern. Je sprudelnder das Wasser ist, desto einfacher lassen sich die Schmutzpartikel aus dem Teppich entfernen.

Reinigungsexpertin Roxanna meint: "Verwenden Sie, nachdem Sie den Fleck mit Sprudelwasser eingeweicht haben, ein saugfähiges Tuch und saugen Sie das Wasser mit kreisenden Bewegungen auf. Wichtig dabei ist: Unbedingt tupfen und nicht reiben! Ansonsten wird der Fleck in das Textil eingerieben." Und das gilt nicht nur für Teppiche, sondern auch für Flecken in Kleidung oder anderen Textilien. Daher nochmal: Niemals reiben!

Klebereste beseitigen

Ein weiterer Geheimtipp befindet sich in den allermeisten Küchenschränken: Speiseöl. Die Fettsäuren im Öl lösen Klebe- und Sticker-Reste im Handumdrehen ab, auch Reinigungsalkohol aus der Apotheke kann helfen. Chemische Etikettenlöser braucht kein Mensch.

Auch hier hat Expertin Roxanna einen Tipp: "Einfach Olivenöl mit etwas Salz in einer Schüssel mischen und anschließend mit einem Tuch auf die entsprechende Stelle auftragen. Etwas rubbeln, schon löst sich der Kleber wie von Zauberhand. Anschließend die betroffene Stelle mit Wasser und etwas Spülmittel sauberwischen."

Mit Resten putzen, statt sie wegzuwerfen

Viele Lebensmittelreste wie Kartoffel- oder Zitronenschalen landen nach dem Kochen im Müll. Dabei können sie noch zum Putzen verwendet werden. Mit Kartoffelstärke kann man Spülen oder Armaturen aus Edelstahl wieder zum Glänzen bringen. Aber auch verkalkte Kochtöpfe werden dank Kartoffelschalen wieder blitzblank.

Roxanna Pelka rät: "Wenn Sie zwei Handvoll Kartoffelschalen im Topf aufkochen, verschwindet der Kalk im Nu. Gegen Kalkablagerungen in Küche und Bad helfen auch Zitronenschalen."

Homemade natural cleaning spray – eco and zero waste concept
Sieht fast so aus, als könnte man's trinken: natürliches Putzmittel mit Orangenschalen.Bild: iStockphoto / manyakotic

Zitronen- und Orangenschalen enthalten fettlösende und desinfizierende Säuren. Aus Zitronen- und Orangenschalen lässt sich daher auch ganz einfach ein duftender DIY-Allzweckreiniger herstellen: Zitrusschalen zerkleinern und in ein verschließbares Glas (zum Beispiel in ein ausgewaschenes Marmeladenglas) geben. Mit Essig (Tafel-, Weißweinessig oder verdünntem Essigsäurekonzentrat) bis obenhin auffüllen, verschließen und zwei Wochen ziehen lassen.

Da die Schalen Flüssigkeiten aufsaugen, muss gelegentlich etwas Essig nachgefüllt werden. Danach werden die Schalen mit einem Sieb abgeseiht und der Zitrusreiniger kann in eine (Sprüh-)Flasche gefüllt werden. Fertig!

Tee zum Fensterputzen

Abgesehen von Wasser-Essig-Spüli-Mischungen hat dieses DIY-Fensterputzmittel aus Schwarztee und Zitronensaft einen zusätzlichen (Langzeit-)Effekt: Die spezielle Mischung soll Schmutz vorbeugen und so für langanhaltenden Glanz sorgen.

Und so geht's: Mehrere Teebeutel bis zu zehn Minuten ziehen lassen, mit einer gepressten Zitrone und zehn Liter warmem Wasser vermischen. So lassen sich Fensterscheiben putzmittel- und streifenfrei reinigen!

Schwarzer Tee mit Zitrone
Schwarzer Tee mit Zitrone schmeckt nicht nur lecker, sondern macht auch die Fenster sauber.bild: pexels / Lisa Fotios

Nudelwasser gegen Fett

Nudelwasser ist ein guter Ersatz für chemische Putz- oder Spülmittel. Denn die im Wasser gelöste Stärke wirkt bei glatten Oberflächen wie Ceranfeldern, Waschbecken oder Edelstahl gegen anhaftendes Fett, Seifenreste und andere Verschmutzungen.

Dazu einfach nach dem Kochen das Nudelwasser auffangen und abkühlen lassen. Je nach Mengenverhältnis von Wasser, Salz und Nudeln wird die Flüssigkeit beim Abkühlen etwas dicker. Zum Putzen kann das Nudelwasser auf fettige oder verschmutzte Flächen aufgetragen werden. Kurz einwirken lassen, um oberflächliche Verschmutzungen anzulösen, und dann mit einem sauberen feuchten Lappen abwischen.

Urlaub: Autofahrer aufgepasst – ADAC warnt vor hohen Bußgeldern in Europa

Wer im Sommerurlaub in Europa zu schnell unterwegs war oder beim Falschparken erwischt wurde, hatte bisher wenig Grund, sich größere Sorgen zu machen. Denn nur etwa 40 Prozent der grenzüberschreitenden Bußgeldbescheide finden überhaupt ihren Weg in den heimischen Briefkasten, wie das Europaparlament vergangene Woche mitteilte.

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