Supermarkt-Lieferdienst vor dem Aus? Gorillas soll an Konkurrenz verkauft werden

Gorillas soll kurz vor dem Verkauf stehen.Bild: IMAGO images/Michael Gstettenbauer

Supermarkt-Lieferdienst vor dem Aus? Gorillas soll an Konkurrenz verkauft werden

Carla Hermel

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Wer an Gorillas denkt, der denkt vor allem an Bequemlichkeit: Lebensmittel in zehn Minuten geliefert. Das ist das Motto des Berliner Start-ups. Doch die schnelle Lieferung hat seinen Preis – und den zahlten vor allem die Mitarbeitenden. Der Erfolg der Firma wurde schnell von Protesten überschattet.

Nach massiver Kritik aufgrund von schlechter Bezahlung, schlechten Arbeitsbedingungen und "Massenkündigungen" per Telefon bei Gorillas, streikten Mitarbeitende in Berlin und zogen viel Aufmerksamkeit auf sich. Und nun steht das Unternehmen offenbar auch finanziell vor einem echten Problem.

Mitarbeiter:innen von Gorillas streikten im Oktober 2021. Bild: imago images/Mike Schmidt

Denn auch Lieferdienste befinden sich momentan teilweise in einer schwierigen Lage. Während der Corona-Pandemie boomte das Geschäft, doch nun scheinen diese Zeiten langsam vorbei zu sein.

Gorillas steht vor Verkauf an Konkurrenz

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, soll Gorillas versucht haben, mit anderen Konkurrent:innen der Branche zu fusionieren – aber auch von einem Verkauf sei man nicht abgeneigt gewesen. Und da kam ein Konkurrent ins Spiel.

Der türkische Lieferdienst Getir übernahm vor einem Jahr schon das britische Weezy und scheint nun auch einen Blick auf den deutschen Lieferdienst geworfen zu haben. Laut "Bloomberg" berichteten Insider, dass sich Gorillas und Getir bereits in "fortgeschrittenen Gesprächen" befinden.

Jetzt komme es offenbar für Getir infrage, genau das zu tun und sich somit größer auf dem europäischen Markt aufzustellen.

Getir ist das türkische Wort für bringen.Bild: IMAGO images/Michael Gstettenbauer

Gorillas-Verkauf an Getir noch nicht sicher

Den Informationen der Insider nach, sei jedoch noch kein endgültiger Deal abgeschlossen worden, außerdem sei es ebenso möglich, dass es zu gar keiner Einigung kommt. Während Getir zu diesen Aussagen bislang schweigt, äußerte sich Gorillas nun auf Anfrage der "Lebensmittelzeitung". Dort hieß es, dass das Unternehmen "generell keine Marktgerüchte" kommentiere.

Die Finanzprobleme von Gorillas kommen nicht überraschend. So wurden in NRW bereits Standorte geschlossen, Stellen in der Verwaltung gestrichen und auch eine Mail, die auf Mitleid setzt, an Kund:innen verschickt. Es war eine sehr missglückte Werbemail, in der ein Mitarbeiter namens Adri angeblich versucht Rabattcodes zu verscherbeln, weil daran sein Monatseinkommen hinge.

(crl)