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Die Inflationsrate liegt aktuell mit knapp vier Prozent so niedrig wie seit Langem nicht mehr. Dass die tatsächlichen Verbraucherpreise im Lebensmittelbereich immer noch deutlich höher sind als etwa vor zwei Jahren, merkt man aber spätestens, wenn man die Gurke für 1,50 Euro in den Einkaufskorb wirft.
Um dem dabei entstehenden Frust entgegenzuwirken, locken viele Supermärkte nun mit exklusiven Coupons in eigenen Apps, teils wird man auch belohnt für mehr Einkäufe. Allerdings unterscheiden sich die Preise laut einer neuen Erhebung am Ende doch erheblich, je nach Wahl des Supermarktes.
Während man früher nur über Programme wie Payback oder die Deutschlandcard Punkte sammeln und diese später für andere Produkte einlösen konnte, boomen mittlerweile bei nahezu allen Supermärkten die direkten Rabatte. Pro Woche finden sich in den Apps von Rewe, Lidl und weiteren Supermärkten bis zu 25 verschiedene Coupons.
Das Magazin "mex" vom Hessischen Rundfunk hat in diesem Zusammenhang getestet, wie viel Verbraucher:innen durch die Coupons bei einem durchschnittlichen Wocheneinkauf tatsächlich sparen können. Zum Einsatz kamen dabei meist nur ein Fünftel der verfügbaren Rabattaktionen des jeweiligen Marktes.
Ersparnisse bringen die Coupons trotzdem vor allem, wenn man seinen gesamten Bedarf in einem Einkauf deckt. Sowohl "mex" als auch das Vergleichsportal "shmaggle" haben hierzu Kassenbons ausgewertet und kommen zu dem Ergebnis, dass vor allem bei Lidl erhebliche Einsparungen möglich sind, wenn man die zugehörige App verwendet.
Demnach kostet der durchschnittliche Einkauf im Wert von 50 Euro etwa drei Prozent weniger als ohne Coupons. Auch bei Rewe können Kund:innen mit der unternehmenseigenen App bis zu zwei Prozent einsparen. Weniger Rabatte gibt es laut den Erhebungen dagegen bei Netto, hier zahlt man etwa ein Prozent weniger als ohne App.
Tatsächlich zeigen aber verschiedene Auswertungen von "shmaggle", dass Verbraucher:innen meist nicht nur einen Stammsupermarkt haben und die App für den kompletten Wocheneinkauf nutzen. Vielmehr würden sie je nach Bedarf genau zu dem Supermarkt fahren, in dem sie für das gewünschte Produkt den größten Rabatt finden.
Nur 19 Prozent aller Verbraucher:innen in Deutschland bleiben demnach einer Unternehmenskette treu. Viele Konzerne brachten die Apps ursprünglich auf den Markt, um Kund:innen langfristig an sich zu binden.
Dieses Ziel verfolgen die Supermärkte auch mit langfristigen Preissenkungen in spezifischen Produktkategorien. Während etwa Lidl mittlerweile ein Preismonopol auf vegane Lebensmittel besitzt, versucht Aldi vor allem bei Fleisch und Käse Kund:innen zu binden.
Aldi ist auch der einzige große Supermarkt in Deutschland, der sich bisher ohne individuelle Rabattcodes zu behaupten versucht. "Aldi Nord bietet als Preisführer jederzeit allen Kundinnen und Kunden einfach und konsequent die besten Angebote", erklärt das Unternehmen hierzu gegenüber "mex".
Am Ende dürften die großen Rabattaktionen für die meisten Verbraucher:innen auch eine Kopfsache sein. Bei den anhaltend negativen Schlagzeilen zur finanziellen Schieflage erzeugen sowohl Coupons als auch die plakativen Preissenkungen bei Aldi vor allem eins: ein gutes Gefühl.
