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Supermarkt: Verbraucher fordern staatliche Preis-Eingriffe

Einkauf in einem Supermarkt oder Discounter zu Zeiten von Corona und Krieg in der Ukraine. Einkauf in Zeiten von Corona und Krieg in der Ukraine *** Shopping in a supermarket or discount store at the  ...
Die Preise für Lebensmittel sind in den letzten Monaten stark gestiegen.Bild: www.imago-images.de / imago images / Martin Wagner
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Supermarkt: Verbraucher fordern Preis-Eingriffe

11.12.2022, 15:49
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Die Inflationsrate ist in den letzten Monaten immer weiter gestiegen. Im Oktober kletterte sie auf 10,4 Prozent. Das war der höchste Wert seit 1951 und damit seit mehr als 70 Jahren. Im November liegt der vorläufige Inflationswert bei plus 10 Prozent, wie das Statistische Bundesamt veröffentlicht hatte.

Dass das Folgen hat, ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Die Preise sind drastisch gestiegen. Die Deutschen sparen, wo sie können. Verbraucher:innen merken die hohen Preise auch an der Supermarkt-Kasse. Angesichts dessen würden sie auch an dieser Stelle staatliche Unterstützung begrüßen.

ARCHIV - 15.11.2019, Sachsen, Leipzig: Eine Kundin steht mit einem Mehrweg-Einkaufsnetz in der Obst- und Gemüseabteilung in einem Supermarkt. Angesichts der Preisexplosion in Supermärkten und bei Disc ...
Die Inflation hat auch Auswirkungen auf die Preise im Supermarkt.Bild: ZB / Jan Woitas / dpa

Mehrheit befürwortet staatliche Eingriffe bei Lebensmittelpreisen

Wie diese aussehen soll, darüber gibt eine Umfrage Aufschluss. Danach befürwortet eine Mehrheit der Menschen in Deutschland staatliche Eingriffe bei den Lebensmittelpreisen. Die Handelsexpertin Vanessa Seip von der Unternehmensberatung Oliver Wyman fasst das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1000 Konsumierenden in Deutschland zusammen. Sie sagt:

"Die Kundschaft erlebt die Teuerung bei Lebensmitteln als so schwerwiegend, dass sie alle Wege nutzen möchte, um wieder günstiger einkaufen zu können."

Von den Befragten sprachen sich 91 Prozent für staatliche Interventionen aus. Damit ist etwa eine gesetzlich festgelegte Preisobergrenze oder Subventionen für Lebensmittel gemeint. Dass sich die Regierung aus der Preisbildung heraushalten soll, fanden lediglich neun Prozent der Befragten.

Die Hälfte der Befragten ist für Obergrenze bei Preissteigerungen

Rund die Hälfte der Befragten befürworteten eine Obergrenze für Preissteigerungen je nach Produktgruppe – möglicherweise inspiriert vom Tankrabatt und der Gaspreisbremse. Ein Drittel der Befragten sahen staatlich gesetzte Preisdeckel für einen durchschnittlichen Einkaufskorb als Lösung. Immerhin noch zehn Prozent fänden es richtig, wenn Kantinenessen staatlich subventioniert würde.

Im Jahr 2020 fiel die Bewertung der Leistung des Einzelhandels durch 79 Prozent der Konsument:innen noch als gut oder sehr gut aus. Innerhalb von zwei Jahren fiel der Wert auf 36 Prozent. Nach der Umfrage halten 18 Prozent die Performance des Handels für unzureichend oder schwach. "Anders als in der Coronakrise, als Verbraucher ihren Händlern und deren Schutzkonzepten ein gutes Zeugnis ausgestellt haben, fühlen sie sich in Zeiten der Inflation alleingelassen", erklärt Vanessa Seip.

(mit Material von dpa)

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