Leben
Geld & Shopping

Supermarkt: Rittersport kündigt starke Preiserhöhung an – wegen Klimawandel

Viersen, Germany - May 9. 2023: Closeup of Ritter Sport strawberry yoghurt chocolate bar
Bald ein teures Gaumenvergnügen? Bild: IMAGO/Depositphotos / mobilinchen
Geld & Shopping

Rittersport erhöht Preise deutlich und begründet Schritt mit Klimawandel

25.10.2024, 11:3125.10.2024, 11:31
Mehr «Leben»

Quadratisch. Praktisch. Gut. Mit diesem Slogan hat der Schokoladenhersteller Rittersport wohl einen Volltreffer in Sachen Marketing gelandet. Die Wortkombination hat sich bei vielen Menschen in Deutschland eingebrannt und auch die Form des Produkts ist ein Alleinstellungsmerkmal.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Denn wer im Supermarkt eine quadratische Tafel Schokolade sieht, kann sich quasi sicher sein, dass sie von Rittersport produziert worden ist. Bereits im Jahr 2020 entschied der Bundesgerichtshof nämlich, dass die quadratische Verpackung der Rittersport-Schokolade markenrechtlich geschützt bleibt.

Der Wiedererkennungswert ist also groß. Trotzdem könnte das Unternehmen nun Kund:innen verlieren. Denn: Rittersport hat angekündigt, die Preise für seine Schokoladentafeln deutlich anzuheben.

Auf diese Preise müssen sich Kunden einstellen

Demnach soll die Standard-Tafel "Bunte Vielfalt" mit 100 Gramm künftig 1,89 Euro kosten. Das ist ein Plus von knapp 27 Prozent, zuvor lag der Preis nämlich bei 1,49 Euro. Die Schokoladentafeln der "Nuss-Klasse" übersteigt mit der neuen Preisanpassung erstmals die Marke von zwei Euro, wie die "Lebensmittel Zeitung" (LZ) berichtet.

Sie kostet von nun an 2,19 Euro, genauso viel wie die "Kakao-Klasse". Wer gerne die vegane Rittersport-Tafel verköstigt, muss künftig noch tiefer in die Tasche greifen: 2,69 Euro lautet die neue unverbindliche Preisempfehlung (UVP).

Um nicht den gesamten Zorn der Kund:innen auf sich zu ziehen, versucht das Unternehmen offenbar, einen Teil der Verantwortung auf die Einzelhändler abzuwälzen. Rittersport betont nämlich, dass man lediglich eine unverbindliche Preisempfehlung ausspreche.

"Wir erhöhen die Abgabepreise an Handelspartner. Die entscheiden frei und unabhängig über ihre individuelle Preisgestaltung für Endverbraucher", schreibt das Unternehmen auf seiner Website. Die neuen Abgabepreise wollen aber wohl nicht alle Einzelhändler akzeptieren.

Die "LZ" berichtet, dass bei Edeka, Norma und Kaufland bereits die neuen Preise ausgeschrieben seien. Rewe und Lidl hätten sich jedoch allem Anschein nach noch nicht mit dem Schokoladenhersteller geeinigt. Bei Lidl seien sogar erste Regallücken sichtbar.

Rittersport macht Klimawandel für Preiserhöhung verantwortlich

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Produkte von Rittersport zeitweise aus einigen Supermärkten verschwinden. In den vergangenen zwei Jahren sind laut "LZ" die Verhandlungen mit Handelspartnern wie Rewe, Kaufland oder Lidl mehrfach eskaliert, sodass Rittersport seine Belieferung zeitweise einstellte.

Rittersport begründet die Preiserhöhungen mit stark angestiegenen Rohstoffpreisen für Kakao, der wichtigsten Zutat für Schokolade. Laut "LZ" liegt der Preis für eine Tonne Kakao aktuell bei 7000 Euro. Das sei weniger als zum Höhepunkt im April, aber immer noch 75 Prozent mehr als im Vorjahr.

Aus Sicht des Schokoladenherstellers sind daran vor allem sinkende Kakaovorräte durch Missernten und die Folgen des Klimawandels Schuld. Rittersport nennt extreme Dürre und Trockenheit sowie Starkregen, Überflutungen und Pflanzenkrankheiten als Ursachen.

Auch wenn sich der Preis erhöht, zumindest eine Sache soll nach Unternehmensangaben gleich bleiben: Die Standard-Schokoladentafel soll weiter 100 Gramm wiegen – wie im Einführungsjahr 1932.

Italien-Urlaub: Capri führt drastisches Verbot zum Wohl von Touristen ein
Viele überlaufene Urlaubsorte wollen Tourist:innen inzwischen eher loswerden. Capri hingegen sendet mit einer neuen Verordnung das gegenteilige Signal.

Die italienische Insel Capri, weltbekanntes Postkartenidyll im Golf von Neapel, platzt in den Sommermonaten aus allen Nähten. Zehntausende Tourist:innen stürmen täglich das kleine Eiland – und werden häufig direkt am Hafen von aufdringlichen Händler:innen empfangen, die sie mit mehr oder weniger verlockenden Angeboten in Restaurants, auf Ausflugsboote oder zu dubiosen Touren locken wollen.

Zur Story