
Noch mehr Waren, noch günstigere Preise: Amazon will sich auf dem Billig-Markt breit machen.Bild: AP / Richard Drew
Geld & Shopping
Amazon bereitet sich darauf vor, ein neues Segment für Niedrigpreis-Produkte zu starten. Damit will der Online-Riese die Konkurrenten Temu und Shein bekämpfen, die ihre Waren zu teils extrem niedrigen Preisen anbieten.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Dafür setzt Amazon wohl strenge Preisobergrenzen für die Preise fest, die Händler für ihre Waren im Outlet verlangen können. Laut "The Information" liegen die Limits für Schmuck bei 8 Dollar, für Bettwäschesets bei 9 Dollar, für Gitarren bei 13 Dollar und für Sofas bei gerade einmal 20 Dollar. Feste Preisgrenzen für Händler hat es bei Amazon zuvor nie gegeben, deswegen spricht "The Information" von einer bedeutenden Veränderung.
Amazon will Händler aus China für sich gewinnen
Die Preisobergrenzen stellen sicher, dass die neue Billigpreis-Sparte von Amazon mit den Preisen von Temu konkurrieren kann. Temu ist eine zwei Jahre alte Shopping-Seite von PDD Holdings. Dort gibt es Produkte aller Art zu sehr niedrigen Preisen. Temus Erfolg zwingt Amazon nun dazu, die Art und Weise, wie es sein E-Commerce-Geschäft betreibt, zu überdenken.
Sowohl Temu als auch Shein sind chinesische Online-Shops, die Amazon preislich bei fast allen Artikeln unterbieten. Deswegen möchte Amazon Händler aus China direkt für den eigenen neuen Billig-Shop begeistern.
Ein Ansatz des Versandriesen sind niedrigere Gebühren. Auch sollen die Versandkosten für kleinere Sendungen deutlich gesenkt werden – und gerade diese Sendungen treiben das Billigmarkt-Segment voran.
Dadurch würden jedoch noch mehr Waren direkt aus China verschickt werden, was im Durchschnitt eine längere Versanddauer bedeutet. Ob das Billigsortiment hier in Deutschland verfügbar sein wird oder nicht, ist laut "Stern" noch nicht bekannt. So oder so gibt es auch hierzulande bereits viele Produkte auf Amazon, die von chinesischen Händlern angeboten werden.
Billig-Produkte aus China verstoßen gegen EU-Vorschriften
Die Masse der Produkte hat allerdings auch jetzt schon Nachteile: Viele Produkte sind qualitativ nicht so hochwertig, wie die Beschreibungen es versprechen. Kommen noch mehr Anbieter hinzu, könnte auch die Qualität weiter leiden.
Ob es sich überhaupt noch lohnt, das Billigsortiment von Amazon in Deutschland einzuführen, ist darüber hinaus fraglich. Denn erst vor kurzem wurde bekannt, dass das EU-Parlament über eine härtere Gangart gegenüber Billig-Plattformen nachdenkt. Die Produkte würden im Verdacht stehen, gegen viele EU-Vorschriften zu verstoßen, schreibt die Tagesschau.
Da ist man einmal nicht in seinem Stamm-Supermarkt unterwegs und schon muss man lange auf die Suche nach seinen Lieblings-Produkten gehen. So kann sich der Einkauf schnell in die Länge ziehen.