Nachdem in den 1950er Jahren die Waschmaschine den Alltag der Hausfrauen entlastet hatte, konnte sich schon kurze Zeit später kaum eine von ihnen ein Leben ohne diesen nützlichen Alltagshelfer vorstellen. Bei so manchem Haushaltsgerät weiß man auch heute erst, dass man es brauchte, wenn man es erst einmal angeschafft hat.
Nach endlosen Jahren des WG-Streits um den Abwasch etwa fragt sich so manche:r, wie er es jahrelang ohne Geschirrspüler aushalten konnte. Begeisterung lösen dabei vor allem die verschiedenen Programme aus, die nahezu perfekt auf die einzelnen Teile des Kücheninventars abgestimmt zu sein scheinen. Aber wie viel sind einem diese einzelnen Programme tatsächlich wert?
Diese Frage bringt nun ein Schweizer Hersteller für Haushaltsgeräte auf den Plan. Denn nach dem Kauf einer Spülmaschine müssen sich Verbraucher:innen bestimmte Funktionen noch einzeln dazu kaufen.
Aufgefallen war das Konzept, als der Geschirrspüler eines Mieters in der Schweiz kaputtging und seine Verwaltung ihm ein neues Gerät der Marke V-Zug zur Verfügung stellte. Bei der Installation erhielt der betroffene Kunde eine Einweisung, in der auch von App-gesteuerten Funktionen der neuen Generation Geschirrspüler die Rede war.
Was zunächst für das Jahr 2024 nicht weiter ungewöhnlich klang, erwies sich im Laufe der Benutzung aber tatsächlich als clevere Verkaufsstrategie. Denn Programme wie "Intensiv Plus" oder das spezielle Programm für Biergläser sind in der App nur nach Bezahlung auswählbar.
Die Programme können hier monatlich hinzugebucht werden und kosten 1 Franken, also etwas mehr als einen Euro, pro Monat. Laut Konzernangaben behält man sich vor, diese Kosten künftig anzupassen.
"Wir haben dieses Modell kürzlich eingeführt und die V-Upgrade-Angebote erfreuen sich bereits großer Beliebtheit", erklärt V-Zug auf Nachfrage von SRF. Der betroffene Kunde hingegen erklärte, er hätte sich bewusst gegen die kostenpflichtigen Programme entschieden.
Bekannt ist das Abo-Modell bisher vor allem von Automarken. So sorgte unter anderem Tesla für Aufsehen mit der Ankündigung, integrierte Navigationssysteme nur noch gegen eine Zusatzgebühr zugänglich zu machen.
Allein ist V-Zug mit der smarten Technologie aber auch bei Haushaltsgeräten nicht. Branchenriese Miele etwa will im kommenden Jahr ebenfalls App-gesteuerte Waschmaschinen und Trockner auf den Markt bringen. Das Unternehmen betont angesichts der aktuellen Debatte aber, dass für spezielle Features keine zusätzlichen Kosten fällig würden.