Leben
Geld & Shopping

Schweiz: Bezahl-Abo für Spülmaschinen sorgt für Kritik

Woman unloading washed plates from dishwasher at home model released, Symbolfoto property released, VSNF01773
Geschirrspüler können den Alltag deutlich erleichtern. Bild: imago images / Westend61
Geld & Shopping

Bezahl-Abo für Spülmaschinen-Programm: Unternehmen löst Kontroverse aus

16.10.2024, 13:4516.10.2024, 13:45

Nachdem in den 1950er Jahren die Waschmaschine den Alltag der Hausfrauen entlastet hatte, konnte sich schon kurze Zeit später kaum eine von ihnen ein Leben ohne diesen nützlichen Alltagshelfer vorstellen. Bei so manchem Haushaltsgerät weiß man auch heute erst, dass man es brauchte, wenn man es erst einmal angeschafft hat.

Nach endlosen Jahren des WG-Streits um den Abwasch etwa fragt sich so manche:r, wie er es jahrelang ohne Geschirrspüler aushalten konnte. Begeisterung lösen dabei vor allem die verschiedenen Programme aus, die nahezu perfekt auf die einzelnen Teile des Kücheninventars abgestimmt zu sein scheinen. Aber wie viel sind einem diese einzelnen Programme tatsächlich wert?

Diese Frage bringt nun ein Schweizer Hersteller für Haushaltsgeräte auf den Plan. Denn nach dem Kauf einer Spülmaschine müssen sich Verbraucher:innen bestimmte Funktionen noch einzeln dazu kaufen.

Schweiz: Kunde schockiert von Abo-Gebühren für Geschirrspüler

Aufgefallen war das Konzept, als der Geschirrspüler eines Mieters in der Schweiz kaputtging und seine Verwaltung ihm ein neues Gerät der Marke V-Zug zur Verfügung stellte. Bei der Installation erhielt der betroffene Kunde eine Einweisung, in der auch von App-gesteuerten Funktionen der neuen Generation Geschirrspüler die Rede war.

Watson ist jetzt auf Whatsapp

Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Was zunächst für das Jahr 2024 nicht weiter ungewöhnlich klang, erwies sich im Laufe der Benutzung aber tatsächlich als clevere Verkaufsstrategie. Denn Programme wie "Intensiv Plus" oder das spezielle Programm für Biergläser sind in der App nur nach Bezahlung auswählbar.

Die Programme können hier monatlich hinzugebucht werden und kosten 1 Franken, also etwas mehr als einen Euro, pro Monat. Laut Konzernangaben behält man sich vor, diese Kosten künftig anzupassen.

V-Zug verteidigt neues Konzept bei Haushaltsgeräten

"Wir haben dieses Modell kürzlich eingeführt und die V-Upgrade-Angebote erfreuen sich bereits großer Beliebtheit", erklärt V-Zug auf Nachfrage von SRF. Der betroffene Kunde hingegen erklärte, er hätte sich bewusst gegen die kostenpflichtigen Programme entschieden.

Bekannt ist das Abo-Modell bisher vor allem von Automarken. So sorgte unter anderem Tesla für Aufsehen mit der Ankündigung, integrierte Navigationssysteme nur noch gegen eine Zusatzgebühr zugänglich zu machen.

Allein ist V-Zug mit der smarten Technologie aber auch bei Haushaltsgeräten nicht. Branchenriese Miele etwa will im kommenden Jahr ebenfalls App-gesteuerte Waschmaschinen und Trockner auf den Markt bringen. Das Unternehmen betont angesichts der aktuellen Debatte aber, dass für spezielle Features keine zusätzlichen Kosten fällig würden.

Supermarkt: Edeka will Bewertungssystem für Milchprodukte einführen
Edeka will Umwelt- und Klimaprobleme bei der Milchproduktion angehen. Eine neue Initiative soll auch den zum Konzern zugehörigen Discounter Netto betreffen.
Im Supermarkt-Regal sieht alles so rosig aus, wenn man den Etiketten Glauben schenken mag: leckere Milch, gesunde Snacks, nachhaltige Verpackungen – die perfekte Mischung aus Genuss und gutem Gewissen. Doch hinter den Produkten steckt oft mehr, als das Etikett verrät. Gerade bei Milch wird’s kompliziert: Sie gilt als in Maßen gesund, aber ihr CO₂-Abdruck ist alles andere als klimafreundlich.
Zur Story