Für viele gehört der schnelle Blick auf das eigene Postfach zur täglichen Routine. Schnell mal durch die Mails scrollen: Werbung, Werbung, Werbung, Paypal-Rechnung, Newsletter, Werbung, Bahnticket, Newsletter ... Uuh! Eine neue Mail von Amazon. Vielleicht ja die Versandbestätigung für das gestern bestellte Paket.
Leider nein, es handelt sich um eine dubiose Zahlungsaufforderung. Wahrscheinlich wieder eine nervige Phishing-Mail. In den vergangenen Jahren haben diese Betrugsmaschen zugenommen – und vor allem sind sie professioneller geworden. Viele Betrugsnachrichten wirken mittlerweile glaubhaft.
Derzeit ist erneut eine Phishing-Mail im Umlauf – sie richtet sich an Kund:innen von Amazon.
Eingeleitet wird die angebliche Nachricht von Amazon mit einem gefetteten "Oh nein": Das Kundenkonto der Mail-Empfänger:innen sei "wegen eines Abrechnungsproblems in der Warteschleife".
Weiter unten wird erklärt: Angeblich habe es ein Problem "mit Ihrer Karte" gegeben. Um welche Karte es sich handelt, wird nicht präzisiert. Die Konsequenz des Problems: "Wir waren nicht in der Lage, die Zahlung der Rechnung (...) zu verarbeiten."
Die Mail-Empfänger:innen sollten zur Lösung des Problems ihre Zahlungsinformationen "innerhalb der nächsten 24 Stunden" aktualisieren, "um fortzufahren". Dazu befindet sich in der Mail – komischerweise noch über der Anrede – ein gelber Button mit der Aufschrift "Zahlungsinformationen aktualisieren".
Die Verabschiedung fällt plump aus: "Ich danke Ihnen, Amazon.de".
Die Verbraucherzentrale warnt in ihrem "Phishing-Radar" regelmäßig vor neuen Betrugsnachrichten wie dieser. Im Fall der Amazon-Benachrichtigung entlarvt sie den Betrugsversuch anhand der "schlechten Aufmachung". Dabei fallen mehrere Details auf:
Ein ganz typisches Merkmal für Phishing-Mails sind zudem kurzfristige Zeitfenster. Lediglich 24 Stunden gibt Amazon den Betroffenen laut der Mail zur angeblich notwendigen Aktualisierung der Zahlungsinformationen – viel zu wenig. Und laut der Verbraucherzentrale ein "typisches Indiz für eine Phishing-Mail".
Untypisch und sogar gefährlich ist hingegen die Anrede in der Betrugsnachricht: Diese ist laut der Verbraucherzentrale "persönlich". Davon sollten sich die Empfänger:innen aber nicht verunsichern lassen.
Die Organisation rät stattdessen dazu, solche Mails zu ignorieren. Sie sollten unbeantwortet in den Spam-Ordner verschoben werden.
Im Zweifel sollten Kund:innen auch lieber ihren Dienstleister – in diesem Fall Amazon, in anderen Fällen häufig Banken – kontaktieren. Die Mitarbeiter:innen können einem dann recht schnell weiterhelfen und darüber Auskunft geben, ob die Nachricht echt ist – oder doch ein Fake.