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Supermarkt: Nach Edeka führt nächste Kette eigenes Pfandsystem ein

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Tchibo hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,26 Milliarden Euro erwirtschaftet.Bild: www.imago-images.de / Michael Gstettenbauer
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Supermarkt: Nach Edeka führt nächste Kette eigenes Pfandsystem ein

14.12.2022, 16:0314.12.2022, 16:03
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Bereits seit Anfang dieses Jahres ist es Pflicht, auf alle Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff Pfand zu erheben. Um das Übermaß an Abfall aus Einwegverpackungen weiter einzudämmen, greift ab dem 1. Januar 2023 eine verschärfte Regelung, die auch alle Anbieter von To-Go-Speisen und -Getränken verpflichtet, eine Mehrwegalternative im Sortiment zu führen.

Nachdem bereits die Lebensmittelkette Edeka angekündigt hat, ein eigenes Pfandsystem für Mehrwegbecher einzuführen, zieht nun auch die Hamburger Kaffeerösterei Tchibo nach.

Tchibo bietet ab sofort Mehrwegbecher an

Was aus den Kaffee-Landschaften von Hamburg oder Berlin bereits seit Langem etabliert ist, findet nun auch seinen Weg in größere Lebensmittelketten. Ab sofort werden in Tchibo-Filialen die Getränke in einem To-Go-Becher des bayerischen Herstellers Elasto verkauft.

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In Zukunft sollen Mehrwegbecher verstärkt das Stadtbild prägen. Bild: imago/ future image

"Um die Nutzung möglichst attraktiv zu gestalten, haben wir uns dafür entschieden, unser eigenes Becherpfandsystem mit einem deutlich niedrigeren Pfandbetrag als am Markt üblich national einzuführen", begründet Wibke Bachor, Direktorin Vertrieb Shops bei Tchibo, die Entscheidung. Der Pfandbetrag bei Tchibo liegt bei einem Euro – und ist damit tatsächlich niedriger als bei der Konkurrenz.

Wettbewerber Starbucks hat beispielsweise im vergangenen Monat mit dem "Returnable Cup Program" ein europaweites Testprojekt für Mehrwegbecher gestartet. In den vier deutschen Starbucks-Filialen, die daran teilnehmen, beträgt der Pfandbetrag 2,50 Euro.

Deutsche Umwelthilfe fordert gemeinsame Lösungen

Aufgrund der gesetzlichen Verschärfung arbeiten derzeit viele Unternehmen an einer nachhaltigeren Ausstattung bei den Verpackungen. Auch Tchibo hat bereits in den vergangenen Jahren diverse Anbieter von Mehrwegbechern getestet, beispielsweise auch von Recup, das mit Alnatura eine Kooperation führt.

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Tchibo ist eines der größten deutschen Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen.Bild: imago/ Michael Gstettenbauer

Trotz des Trends zu Mehrweg-Systemen werden die Umstellungen von der Deutschen Umwelthilfe auch kritisiert. Dort fordert man nämlich von Handelsunternehmen, stärker zusammenzuarbeiten und gemeinsam branchenweite Lösungen zu finden. Bisher setzen viele Unternehmen, wie auch Tchibo, auf eigene Mehrweg-Optionen.

Pfandsystem von Tchibo aktuell nur in Deutschland

Obwohl Tchibo ein international agierendes Unternehmen ist und neben der circa 550 deutschen auch ungefähr 320 Filialen im europäischen Ausland betreibt, habe man sich auf Nachfrage der "Lebensmittel Zeitung" vorerst dazu entschieden, das Pfandsystem nur in Deutschland einzuführen.

Die Märkte im Umland "eruieren noch, ob sie sich an bestehenden Pfandsystemen beteiligen oder das eigene einführen." Grund dafür sei unter anderem die abweichende Filialendichte.

Kurioser Penis-Streit um den Teppich von Bayeux
Wer Urlaub in der Normandie macht, trifft wahrscheinlich auf ein weltberühmtes Kunstwerk: den Bayeux-Teppich. Was viele Tourist:innen beim ersten Anblick nicht vermuten würden: Ein wilder Gelehrtenstreit um Penisse bringt das fast tausend Jahre alte Stickwerk gerade zurück in die Schlagzeilen.

Die Normandie im Norden Frankreichs gilt als perfektes Reiseziel für Geschichts-Fans: mittelalterliche Städtchen, endlose Strände – und natürlich zieht es viele Tourist:innen ins Musée de la Tapisserie de Bayeux. Denn dort hängt der weltberühmte Bayeux-Teppich, auch Wandteppich von Bayeux oder Bildteppich der Königin Mathilda genannt.

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