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EM 2024: China-Sponsor Alipay zahlt Uefa Millionen – was dahinter steckt

Toni Kroos führt eine Ecke aus, im Hintergrund prangt der Name eines Uefa-Sponsors.
Toni Kroos führt eine Ecke aus, im Hintergrund prangt der Name eines Uefa-Sponsors.bild: IMAGO / Moritz Müller
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EM 2024: Was hinter dem chinesischen Sponsor Alipay steckt

26.06.2024, 13:1526.06.2024, 13:15
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Ein Auto-Korso mit türkischen Flaggen in Köln, ein oranges Farbenmeer aus 40.000 Niederländer:innen in Hamburg. Mittlerweile sollte ganz Deutschland bemerkt haben: hier findet eine Fußball-EM statt.

Wer die Spiele vor Ort oder am Screen verfolgt hat, dem dürfte auch aufgefallen sein, dass es in den Fußballstadien nur so von Logos chinesischer Firmen wimmelt. Darunter auch eine Marke namens Alipay. Doch was steckt dahinter?

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Fünf von 13 weltweiten Sponsoren der Fußball-EM stammen aus China – so viele wie nie zuvor. Hinter den Logos versteckt sich unter anderem ein E-Auto-Hersteller, eine Online-Handelsplattform, ein Handyhersteller oder eine Bezahlplattform namens Alipay.

Bezahlplattform Alipay – das Paypal Chinas

Alipay ist in Deutschland eher weniger bekannt. Dabei nutzen etwa 1,3 Milliarden Menschen den Bezahldienst – vorrangig in Asien. Alipay boomt: Die Anzahl der jährlich von Alipay abgewickelten Transaktionen übersteigt die von Visa und Mastercard zusammen.

Grundsätzlich kann Alipay mit dem hierzulande bekannteren Zahlungsdienstleister Paypal verglichen werden. Mit der Plattform lassen sich problemlos online Zahlungen abwickeln, Geld an andere senden und in Geschäften direkt per App bezahlen.

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Werbepartner Alipay zahlt der Uefa wohl 200 Millionen Euro

Die Uefa hat Alipay im Vorfeld der EM als offiziellen Bezahlpartner auserkoren. Wer also ein Ticket für das Heimturnier erworben hat, müsste bereits über das blaue Logo von Alipay gestolpert sein. Nach Angaben der Bürgerbewegung "Finanzwende" soll Alipay der Uefa 200 Millionen Euro zahlen. Das Ziel: Alipay will seine Bekanntheit in Europa steigern.

Und das ist nach einer aktuellen Studie auch nötig, denn: Offizielle Sponsoren der Heim-EM, die aus dem Ausland stammen, sind nur wenigen Deutschen ein Begriff.

Zu der Erkenntnis kam Marketing-Experte Prof. Dr. Markus Voeth an der Universität Hohenheim in Stuttgart, der 1000 Personen unter anderem zu dem Thema Sponsoring und Sport-Vermarktung befragte.

Markenbekanntheit: Adidas weit vor Alipay

Derweil ist Adidas der bekannteste Sponsor der EM 2024. Rund 56 Prozent der Befragten wissen, dass das Unternehmen aus Herzogenaurach die EM unterstützt. Bei Coca-Cola sind es rund 45 Prozent und bei der Deutschen Telekom fast 36 Prozent. Weit abgeschlagen sind laut Umfrage Firmen wie Alipay mit vier Prozent oder Betano und Atos mit je rund drei Prozent.

Die Unternehmen versprechen sich gewinnbringende Umsätze, doch ob sich das Sponsoring lohnt, "ist mehr denn je fraglich", wie Marketing-Experte Markus Voeth sagt. "Direkte Kaufwirkungen werden so kaum ausgelöst."

Nur rund zwölf Prozent der Befragten schauen demnach vor allem nach Marken, die die EM sponsern, wenn sie Produkte oder Dienstleistungen einkaufen. Andererseits denke ein Drittel, dass sich die EM positiv auf das Image der Sponsoren auswirken werde.

(Mit Material von Reuters)

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