Für die übertragenden Sender sind die Spiele der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-EM bislang ein voller Erfolg: Stetig steigen die ohnehin schon hohen Einschaltquoten bei den DFB-Spielen.
Das Match gegen die Schweiz etwa, bei dem es für Deutschland am Sonntag um den Gruppensieg ging, schauten in der ARD erstmals mehr als 25 Millionen Menschen. 73,4 Prozent Marktanteil gelten dabei als absoluter Spitzenwert.
Besonders erfreulich aus Sicht der ARD: Mit den EM-Sendungen erreicht der Sender alle Altersgruppen. So erzielte das Duell mit der Schweiz in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 84,4 Prozent. Die Auftaktpartie gegen Schottland im ZDF sahen 22,49 Millionen (Marktanteil 69 Prozent), das Ungarnspiel in der ARD 23,89 Millionen (Marktanteil 76,7 Prozent).
In Person von Felix Kroos war ein prominenter Zuschauer mit dem Programm im Ersten allerdings alles andere als zufrieden – und ließ deshalb Dampf ab.
Konkret schreibt der ein Jahr jüngere Bruder von Toni Kroos nach dem Spiel am Sonntag bei X: "ARD-Leute wollen nach dem Spiel schön Euphorie bremsen … würde ich jetzt nicht so gerne zulassen wollen. Mir macht das alles Spaß."
Nach dem 1:1 gegen die Eidgenossen, das Deutschland erst kurz vor Schluss eintüten konnte, war Kroos der Tenor der Berichtserstattung im Ersten also offenbar zu negativ.
Diese Kritik dürfte den ein oder anderen allerdings verwundert haben. ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek und Experte Bastian Schweinsteiger analysierten nach der Partie schließlich, dass Deutschland zwar nicht das "beste Spiel" gezeigt, jedoch einen "hochverdienten Punkt" eingefahren habe.
Kritischer wurde es eher anschließend, als die ARD ein Interview mit Felix' Bruder Toni ausstrahlte. Dieses wurde allerdings von Anna Kraft geführt, die für MagentaTV vor Ort in Frankfurt im Einsatz war. Das heißt: Die Fragen stammten nicht von der ARD, sondern von einer MagentaTV-Reporterin.
Anna Kraft löcherte den deutschen Spielmacher mit einigen unbequemen Fragen. So fragte sie Toni Kroos nach dem engen Spiel gegen die Schweiz unter anderem: "Damit kann aber diese 'sichtbare Leistungssteigerung‘, die es im dritten Gruppenspiel geben sollte, nicht gemeint sein, oder?" Oder: "Warum ist es Ihnen zu Beginn so schwergefallen, ihre Qualität aus den ersten beiden EM-Spielen nicht auf den Platz zu legen?"
Kroos entgegnete darauf: "Die Mannschaften stellen sich logischerweise auch auf uns ein, gucken unsere Spiele. Die Schweiz ist eine gute Mannschaft, trotzdem haben wir es sehr kontrolliert."
Als Kroos später auch auf die schwierigen Verhältnisse durch den Rasen in Frankfurt verwies, legte Anna Kraft Einspruch ein. "Am Platz kann’s ja eigentlich nicht gelegen haben, da haben die anderen ja auch drauf gespielt", stellte sie klar.
(mit Material von AFP)