Wenn Produkte in den Supermärkten und Discountern in den regalen fehlen, kann das verschiedene Gründe haben. Regelmäßig liegt der Grund in Konflikten zwischen den Einzelhändlern und den Lebensmittelkonzernen. Im Konflikt sollen sich nun auch Edeka und die Krombacher-Gruppe befinden.
Dabei lief es zuletzt offenbar gut für das Unternehmen aus dem Siegerland: Krombacher konnte seinen Umsatz 2023 leicht steigern. Doch der Streit mit Edeka könnte nun zu ausbleibenden Lieferungen führen. Und auch mit Kaufland gibt es Ärger.
Der Grund für den Streit zwischen Edeka und Krombacher soll in Verhandlungen der beiden Parteien liegen. Schon Ende Dezember hat Edeka seine Kaufleute nach Recherchen der "Lebensmittel Zeitung (LZ)" informiert, dass "ab dem 1. Januar aufgrund offener Verhandlungen keine Lieferungen der Marken Krombacher, Schweppes und Vitamalz durch die Logistiker stattfinden" werden. Krombacher wollte sich dazu jedoch nicht äußern.
Einweg-Artikel sollen nicht betroffen sein. Außerdem soll es bei den Niederlassungen zunächst auch unterschiedliche Empfehlungen gegeben haben. Demnach bestehen Unterschiede nach Regionen. In Bayern sollen Kaufleute laut Bericht eher bereit sein, auf Krombacher zu verzichten. Anders sieht es in der Region Rhein-Ruhr aus. Hier liegt jedoch auch das Stammgebiet des Unternehmens. Edeka wollte sich auf Anfrage des Blattes zunächst nicht äußern.
Der Einzelhändler ist mit seinem Krombacher-Streit nicht alleine. Auch Kaufland ärgert sich offenbar über den Bier-Riesen.
Der Grund: Der Einstieg von Konkurrent Rewe beim Getränkelogistiker Trinks. Dass andere Händler dem Schritt skeptisch gegenüberstehen, war nicht auszuschließen. Nun könnte Krombacher bei Kaufland aus dem Sortiment fliegen, spekuliert die "LZ".
Dabei läuft es bei der Brauerei fernab der Einzelhändler-Probleme nicht schlecht. Das Unternehmen präsentiert sich zufrieden. Und das, obwohl auch Krombacher eigenen Angaben zufolge das veränderte Konsumverhalten der Verbraucher:innen durch die Inflation und steigende Preise zu spüren bekommen hat.
Der Gesamtausstoß der Krombacher-Gruppe soll sich laut Mitteilung bei rund 7,6 Millionen Hektoliter bewegen. Nur ein minimaler Rückgang zum Jahr davor: um 0,1 Prozent. Man habe mit der Dachmarke deutlich besser abschneiden können, als der Branchenschnitt, erklärt es am Donnerstag in einer Pressemitteilung.
So ging der Absatz um etwa 0,3 Prozent zurück – auf rund 5,7 Millionen Hektoliter kommt die Brauerei hier. Überzeugen kann das Unternehmen mittlerweile auch mit seinen alkoholfreien Getränken. Bei rund 40 Prozent soll sich der Anteil ihr Anteil in der Krombacher Gruppe befinden.