Der Softdrink-Riese Coca-Cola ist nicht gerade für seinen Umweltschutz bekannt. Erst im letzten Jahr belegte das Unternehmen mal wieder den traurigen ersten Platz der Plastikverschmutzer. Das ergaben Untersuchungen unter anderem des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
Nun testet Coca-Cola offenbar eine Neuerung, um den Plastikverbrauch zu senken. Diese Verpackungen könnten Verbraucher:innen schon bald im Supermarktregal entdecken.
Der Coca-Cola-Abfüller HBC testet aktuell in Österreich eine neue Verpackungs-Strategie. Für das Pilotprojekt sollen recyclebares Papier oder Karton bei den Softdrink-Klassikern eingesetzt werden. Wer nun aber an Cola, Fanta oder Sprite aus Pappbehältern denkt, irrt.
Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, sollen vielmehr die Träger der 1,5-Liter-Flaschen aus einem recyclebaren Material bestehen. Bisher werden etwa die Cola-Sixpacks von sogenannter Plastikschrumpffolie zusammengehalten. Auch die Halterung ist bislang aus Plastik. Falls das Verpackungs-Projekt von Erfolg gekrönt sein sollte, könnten diese Folien aber schon bald der Vergangenheit angehören.
Schon mehr als drei Jahre beschäftigt der Softdrink-Hersteller sich gemeinsam mit HBC und anderen Partnern wie Krones, DS Smithund Mondi mit neuen Verpackungs-Innovationen. An der Suche nach einer tragfähigen Verpackung für die schweren Multipacks waren auch Wissenschaftler:innen beteiligt. Das Projekt gestaltet sich schwieriger als gedacht. Im Falle der 1,5-Liter-Flaschen muss die Banderole bei einem Sixpack neun Kilo halten.
Auch einen Namen hat die Papp-Verpackung schon: "LitePacTop". Dank ihr sollen in Österreich wohl pro Jahr 200 Tonnen Kunststoff eingespart werden. Auch auf die Kosten für Energie bei der Produktion solle sich die Innovation positiv auswirken.
"Der schonende Umgang mit Ressourcen und recycelbaren Materialien ist eine der wichtigsten Säulen unserer Nachhaltigkeitsstrategie und spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des nachhaltigen Verpackungsmixes für den österreichischen Markt", erklärte Felix Sprenger, Supply Chain Director bei Coca-Cola HBC Österreich, gegenüber "Logistik Heute".
Bis 2040 will der Softdrink-Riese klimaneutral werden. Das ist der Website von Coca-Cola Österreich zu entnehmen. Darüber hinaus sollen die "gesamten Emissionen in Europa in den kommenden neun Jahren um 2,5 Millionen Tonnen" gesenkt werden. Diese Pläne beträfen auch den Abfüller HBC.
Vor allem die Ergebnisse des "Break Free From Plastic"-Netzwerks zeigen: Um diese Ziele erreichen, muss Coca-Cola noch einiges leisten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der auch zu dem Netzwerk gehört, erklärte 2022 dazu: "Coca-Cola betreibt schon lange Greenwashing im großen Stil. Gleichzeitig wehrt sich der Konzern gegen jegliche Regulierungen, stellt die Vorteile von Mehrwegsystemen infrage und behauptet zudem, dass PET im Kreislauf geführt wird."