Die Fast-Food-Kette Burger King führt ein neues Kundenbindungsprogramm mit dem Namen "MyBurgerKing" ein. Ähnlich wie auch schon bei Payback werden bei jeder Transaktion in einer Burger-King-Filiale Punkte gesammelt, die gegen eine Gegenleistung, wie einen Burger oder Pommes, eingetauscht werden können.
Obwohl beide Systeme ein ähnliches Konzept verwenden, hat Burger King in einer Pressemitteilung bestätigt, dass es weiterhin möglich sein wird, Payback-Punkte in Burger-King-Filialen zu sammeln. Bedeutet das, dass man künftig doppelt Punkte sammeln kann?
Auf das "MyBurgerKing"-Programm kann jede:r über die Burger-King-App zugreifen. Nachdem man sich einen Account erstellt hat, ist es möglich, Punkte in Form von Kronen zu sammeln.
In der App erhält jeder Nutzende einen persönlichen QR-Code, der bei Bestellungen in einer Filiale vorgezeigt werden kann. Für je einen Euro erhält man umgerechnet zehn Kronen. Bei einer Bestellung im Wert von 2,99 Euro würden einem somit 29 Kronen gutgeschrieben werden.
Diese Kronen lassen sich in der App gegen kostenlose Artikel umtauschen. Für 200 Kronen erhält man laut der Burger-King-Website eine kleine Pommes, für 400 Kronen einen Chili Cheese Burger und für ganze 1800 Kronen ein "King's Selection Kings Menü". Ein Burger-King-Gast müsste demnach 180 Euro ausgeben, um sich dieses Menü mit den Kronen "kostenlos" kaufen zu können.
Neben den Kronen bietet "MyBurgerKing" wechselnde Angebote und Aktionen. Abgesehen von Coupons wird es etwa Gewinnspiele geben.
Dir kommt das System bekannt vor? Kein Wunder, denn es ähnelt dem Punkte-System von McDonald's zum Verwechseln. Nicht nur die Namensidee ist mit "MyBurgerKing" und "MyMcDonald's" dieselbe, sondern auch in anderen Aspekten gibt es viele Gemeinsamkeiten.
Auch bei McDonald's erhalten Kund:innen für einen Euro zehn Punkte und das Prämiensystem ist ebenfalls sehr ähnlich aufgebaut. Bei beiden Fast-Food-Ketten erhält man für 200 Punkte eine kleine Pommes oder für 400 Punkte einen Burger. Der größte Unterschied ist, dass es bei McDonald's keine Prämien für über 1000 Punkte gibt und dass die Punkte nicht gegen Menüs eingetauscht werden können.
Hier hat Burger King sich an dem erfolgreichen System von McDonald's mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Beispiel genommen, auch wenn der Spielraum bei einem solchen Kundenbindungsprogramm für Fast-Food-Ketten bestimmt eingeschränkt ist.
Payback verzeichnet in letzter Zeit viele Rückschläge. Neben der beiden Supermarktketten Rewe und Penny kehrte auch der Zoofachhandel Fressnapf Payback den Rücken. Steht Payback nun auch bei Burger King vor dem Aus?
Burger King hat auf watson-Anfrage bestätigt, dass es nicht möglich sein wird, Payback-Punkte und Burger-King-Kronen gleichzeitig zu sammeln:
Die Kundschaft muss sich also für eins der beiden Punkte-Systeme entscheiden. Wenn man bedenkt, dass Burger King eine hauseigene Konkurrenz eingeführt hat, sieht es fast so aus, als wäre es nur eine Frage der Zeit, bis Payback auch bei Burger King Geschichte ist.
Auf die Frage, ob das Unternehmen vorhat, seinen Vertrag mit Payback zu verlängern oder auslaufen zu lassen, antwortete Burger King lediglich: "Wir äußern uns prinzipiell nie zu Partnerverträgen, sind aber sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Payback."