Auch wenn viele Menschen die Preise einiger Produkte immer noch in D-Mark umrechnen: Den Euro als Währung gibt es mittlerweile seit mehr als 20 Jahren. 1999 wurde er als Buchgeld im Bankenwesen eingeführt, 2002 gab es den Euro schließlich auch als Bargeld. Zu diesem Zeitpunkt löste er auch endgültig die alten Nationalwährungen, in Deutschland also die Deutsche Mark, ab, die seit 1948 beziehungsweise seit 1990 im Umlauf war.
Zur Einführung der Euros als Bargeld gab es für jede Euro-Landeswährung Starterkits – denn die Rückseiten der Münzen konnten von den Ländern individuell designt werden. So haben beispielsweise italienische Münzen ein unterschiedliches Design, Irland hat auf allen Münzen die gleiche keltische Harfe. Doch es gibt nicht nur Länder-Gestaltungen: Jedes Jahr werden auch 2-Euro-Gedenkmünzen geprägt, mit besonderen Bauwerken oder zu historischen Veranstaltungen.
Weniger individuell sieht es bei den Scheinen aus. Die Noten in den Werten zwischen fünf und 200 Euro sind in allen Ländern der Eurozone die gleichen. Die Gestaltung der Scheine wurde im Laufe der Jahre zwar verändert, doch immer länderübergreifend. Auch wurde vor Kurzem der 500-Euro-Schein abgeschafft, da er im Alltag ohnehin kaum Verwendung findet.
Die aktuellen Euro-Scheine zeigen Brücken und Gebäude. Dabei handelt es sich jedoch nicht um reale Bauwerke, sondern um ausgedachte Designs, die "europäische" Architektur zeigen. Die Europäische Zentralbank will nun ein neues Design für die Euro-Scheine auf den Weg bringen – und die europäischen Bürger:innen sollen mit abstimmen dürfen.
Noch gibt es jedoch keine ausgestalteten Designs zur Auswahl, sondern nur übergeordnete Themen. Diese Ideen stehen bei der Abstimmung zur Auswahl:
Die genaue Beschreibung der Themen steht auf der Webseite der EZB. Während sich die meisten unter Begriffen wie Flüssen, Vögeln oder Händen noch eine visuelle Umsetzung vorstellen können, klingen einige der Themenideen deutlich lyrischer.
Auf der Webseite der Umfrage werden manche der eher abstrakt wirkenden Konzepte noch einmal ausführlicher erklärt. Zum Thema "Europäische Werte im Spiegel der Natur" schlägt die EZB beispielsweise folgende Visualisierung vor:
Alternativ schlägt die EZB auch eine "europäische Meereslandschaft mit Strand" vor. Dieses Motiv soll visualisieren, dass jedes Sandkorn zählt. Denn: "Den Strand gibt es nur dank der vielen Sandkörner, das Gleiche gilt auch für Europa: Jede und jeder von uns ist ein wichtiger Teil des Ganzen."
Jedes Konzept kann mit verschiedenen Meinungen bewertet werden, von "Gefällt mir sehr gut" bis "Gefällt mir gar nicht".
Zunächst können EU-Bürger:innen auf der Seite der EZB an der Umfrage noch bis zum 31. August teilnehmen und entscheiden, welche der Themen sich für die Neugestaltung der Euroscheine eigenen. 2024 will die Europäische Zentralbank dann über das Thema entscheiden und einen Design-Wettbewerb starten. Wenn die Designs feststehen, sollen die Europäer:innen erneut ihre Präferenzen äußern dürfen. 2026 will sich die EZB dann final auf das neue Design einigen.