Die Deutsche Umwelthilfe übt Kritik unter anderem am Discounter Netto.Bild: CHROMORANGE / Michael Bihlmayer / picture alliance
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Immer mehr Verbraucher:innen achten bei ihrem Konsum auf den Klimaschutz. Das haben auch Unternehmen erkannt und stellen sich entsprechend darauf ein. Klimaneutralität wird zum beliebten Werbeversprechen. Doch manche Unternehmen informieren nur "irreführend" und "unzureichend" über dieses Versprechen.
Das findet zumindest die Deutsche Umwelthilfe (DUH), wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Die Umweltschützer:innen werfen einer Reihe von Unternehmen Greenwashing vor – und: eine "immer dreistere Verbrauchertäuschung durch das Versprechen angeblicher Klimaneutralität".
Es sind sieben Firmen, die die angebliche Klimaneutralität von Produkten versprechen, gegen die die DUH juristisch vorgeht. Drei der verklagten Unternehmen stammen aus der Lebensmittel-Branche: der Lebensmittel-Lieferdienst HelloFresh, der Discounter Netto und Danone. Bei den weiteren Firmen handelt es sich um die Fluggesellschaft Eurowings, Faber Castell, der Flüssiggas-Anbieter Tyczka Energy und der 1. FC Köln.
HelloFresh gehört zu den sieben verklagten Unternehmen.Bild: Deutsche Presse-Agentur GmbH / Christophe Gateau / dpa
Deutsche Umwelthilfe verklagt sieben Unternehmen
Alle sieben Firmen würden ihre Produkte oder gleich das ganze Unternehmen als "klimaneutral" bzw. "CO2-neutral" bewerben, lautet der Vorwurf der Deutschen Umwelthilfe. Dabei hätten die Unternehmen es versäumt, für Verbraucher:innen "transparent und nachvollziehbar darzustellen, wie dies erreicht wird." Die Unternehmen würden sich "nicht einmal die Mühe" machen, "konkrete Informationen zur tatsächlichen Reduktion der CO2-Emissionen bereitzustellen".
HelloFresh oder auch Danone würden nicht in einer für Verbraucher:innen verständlichen Weise informieren.
Bei Netto seien etwa weiterführende Informationen zu Kompensationsprojekten auf der Internetseite nicht auffindbar. Wie wahrscheinlich es ist, dass die Maßnahmen ohne die Finanzierung durch Emissionsgutschriften nicht hätten durchgeführt werden können, könne so nicht nachvollzogen werden. Auch bleibe unklar, "wie die Kompensation auch nach Ablauf der Projekte sichergestellt wird."
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch erklärt:
"Wir fordern die Unternehmen auf, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte ehrlich zu verringern und nicht durch Centbeträge für oft extrem fragwürdige oder gar betrügerische sogenannte Kompensationsprojekte grün zu waschen. (...)"
Unternehmen weisen Vorwürfe zurück
Netto möchte sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußern, wie sie auf Anfrage der "Lebensmittel Zeitung (LZ)" mitteilen.
Deutsche Umwelthilfe hat bei Danone etwa die Aussage "Evian ist weltweit klimaneutral zertifiziert von Carbon Trust" kritisiert. Gegenüber "LZ" erklärt Danone: "Grundsätzlich können wir die Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe gegen Evian nicht nachvollziehen." Die juristischen Details der Abmahnung würden sie jetzt prüfen.
HelloFresh erklärte unter anderem: "Seit 2020 kompensieren wir alle direkten Emissionen aus internen Betriebsabläufen, den Büros sowie alle Emissionen, die durch die Auslieferung der Kochboxen an Kund:innen und durch Geschäftsreisen entstehen."
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