Nach Feierabend nur schnell die nötigen Kleinigkeiten fürs Abendessen oder den gemütlichen Grillabend bei Freund:innen holen? Dieser Plan ist oft geprägt von Tatendrang, der dann aber spätestens am Joghurt-Regal umschwenkt, wenn man den dritten Ellenbogen im Rücken spürt.
Einkaufen zur Rushhour nach Feierabend kann vor allem in den Großstädten der Nation nicht immer als Vergnügen beschrieben werden. Das ewige Schlangestehen an der Kasse raubt vielen Menschen nach der Arbeit den letzten Nerv. Um das Einkaufserlebnis zumindest ein bisschen zu erleichtern, setzt Rewe nun immer mehr auf digitale Strategien und kontaktloses Einkaufen.
In Hamburg-Eimsbüttel hat in diesem Zusammenhang nun der größte Computer-Vision-gestützte Supermarkt Europas eröffnet. Auf mehr als 1000 Quadratmetern haben Kund:innen hier laut der "Lebenmittel-Zeitung" künftig die Möglichkeit, ihren Einkauf ganz ohne die Mithilfe von Mitarbeitenden zu erledigen.
Mit dem sogenannten "Scan and Go"-Konzept treibt der Rewe-Konzern bundesweit schon seit Monaten digitale Technologien im Einzelhandel voran. Kleine Scangeräte vom Markt können hier direkt genutzt werden, um Artikel während des Einkaufs zu scannen. Anschließend muss der Handscanner an der Kasse nur noch vorgezeigt werden, das Unternehmen wirbt mit einer deutlichen Zeitersparnis für alle Beteiligten.
Im nun eröffneten Rewe-Markt in Hamburg wird eine ähnliche Strategie genutzt, die auch in anderen Filialen schon verfügbar ist. Unter dem Namen "Pick and Go" können Kund:innen Produkte einfach in den Korb werfen.
Diese werden dann mithilfe von Kameras im Markt erfasst, sodass Kund:innen die Filiale ohne nerviges Schlangestehen verlassen können. Der zu zahlende Betrag wird vom im Account hinterlegten Konto abgebucht. Mit insgesamt 20.000 Artikeln ist der Rewe-Markt in Eimsbüttel aktuell der größte mit einem solchen Hightech-Format.
Zusätzlich gibt es im Hamburger Markt mehrere Self-Checkout-Kassen, aber auch die klassischen Bandkassen. "Mit der Entlastung der Kundschaft in der Kassenzone haben wir als Marktteam mehr Freiraum für Beratung, Sortimentspflege und Service", erklärt Joschua Zimmermann, der den Hamburger Rewe-Markt leitet.
Ziel der neuen Strategie ist dem Manager zufolge nicht, Personal generell einzusparen. Vielmehr sollten die computergestützten Technologien langfristig dafür sorgen, die Mitarbeitenden sinnvoll auf andere Tätigkeiten im Bereich der Marktpflege zu verteilen.
Durch einen treuen Stamm an Kund:innen hoffe man auf eine schnelle Etablierung des Konzepts. In Hamburg soll bereits im Sommer ein zweiter Markt mit dem "Pick and Go"-Konzept eröffnen.