Ungeachtet des Wettbewerbs mit der Konkurrenz mussten in der laufenden Inflation zunächst fast alle Supermärkte und Discounter ihre Preise anziehen. Zuletzt scheint sich bei einigen Artikeln die Lage jedoch wieder zu entspannen: Es kommt vereinzelt wieder zu Preissenkungen.
In dieser Situation versuchen besonders die Discounter, sich nun wieder im engen Rennen um die günstigsten Preise nach vorne zu schieben. Dabei kommt ihnen ihr gutes Preis-Image bei den Verbraucher:innen zugute. Traditionell stehen Aldi Nord und Aldi Süd in den meisten Warengruppen ganz vorne und bieten ihr Sortiment für das kleinste Geld an.
Doch nicht immer gelingt das. Nun haben Lidl und Kaufland eine Offensive gestartet und lassen Aldi alt aussehen.
Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, bieten die Märkte der Schwarz-Gruppe – Discounter Lidl und Supermarkt Kaufland – mehrere Produkte ihrer Bio-Eigenmarken ab Montag für weniger Geld an.
Demnach soll Kaufland die Preise von mehr als 50 Artikeln der Eigenmarke K-Bio senken. 500 Gramm Dinkelflocken kosten dann etwa nur noch 1,25 Euro statt bisher 1,75 Euro. Der Preis für 200 Gramm Haselnusskerne sinkt von 2,95 auf 2,39 Euro.
Lidl beteiligt sich ebenfalls an der Billig-Offensive für Bio-Artikel. Basierend auf den von der "Lebensmittel Zeitung" genannten Beispielen scheint die Preiskurve dort jedoch nicht ganz so steil nach unten zu zeigen wie bei Kaufland: Für 500-Gramm-Packung des "Bio Müslis" der Eigenmarke "Crownfield" zahlen Kund:innen ab Montag 2,75 Euro statt bisher 2,99 Euro. Ein Kilo des Bioland-Weizenmehls der Eigenmarke "Belbake" wird von 0,99 Euro auf 0,85 Euro gesenkt.
Und ein Kilo Kaffee "Bio Transfair Café del Mundo ganze Bohne" der Eigenmarke "Bellarom" kostet 10,45 Euro statt 10,95 Euro. Dementsprechend sinken die Preise der genannten Kaufland-Bio-Produkte stärker als die von Lidl.
Wie die "Lebensmittel Zeitung" schreibt, ist Aldi normalerweise Vorreiter bei niedrigen Preisen, die Schwarz-Gruppe sei ihrem Konkurrenten zuletzt jedoch häufiger voraus. Auch am 8. Januar senkten Lidl und Kaufland bereits die Preise ihrer Bio-Produkte, woraufhin die Konkurrenten nachzogen.
Generell herrscht bei Supermärkten und Discountern derzeit ein reges Treiben, was Strategien für nachhaltige Lebensmittel angeht. Lidl verkündete erst kürzlich, dass es sein Veggie-Hack sowie seine veganen Burger-Pattys vollständig aus dem deutschen Sortiment streichen muss. Zuvor hatte Lidl die Preise aller veganen Eigenmarkenprodukte an den Kilopreis des jeweiligen Fleischproduktes angepasst.
Dies führte wohl dazu, dass der Verkaufspreis vieler Produkte genauso hoch lag wie der Einkaufspreis, wodurch der Discounter finanzielle Einbußen zu erleiden hatte.
Ungeachtet der Preispolitik investiert auch Aldi zuletzt verstärkt in die Zukunft seiner Bio-Eigenmarken. Da speziell Aldi Süd sein Bio-Sortiment nun noch einmal erweitern möchte, droht der Discounter sich jedoch selbst zur Konkurrenz zu werden: Der Markt bietet nämlich dieselben Produkte unter verschiedenen Eigenmarken an. Bei Müsli-Riegeln und Würstchen etwa haben Kund:innen die Auswahl zwischen den Eigenmarken "Gut Bio" und "Nur Nur Natur".