Egal ob amerikanische Pop-Tarts, chinesische Dumplings oder italienisches Pizzamehl: Supermärkte in Deutschland bieten mittlerweile eigentlich alles an, was es irgendwo auf diesem Planeten zu essen gibt.
Dass bei diesem Luxus vor allem Lieferschwierigkeiten zum Verhängnis werden können, hat sich spätestens in der Corona-Pandemie deutlich herausgestellt. Aktuell ist nun ein beliebtes Produkt aus den USA von Engpässen betroffen – und das schlägt sich vor allem in exorbitanten Preisen nieder.
Die unter dem Namen Sriracha bekannte Chili-Soße ist nämlich seit einiger Zeit aus den Supermarktregalen der USA verschwunden. Entsprechend kostet eine Flasche bei Ebay umgerechnet 64 Euro. Zum Vergleich: Im Normalfall kostet die kleine Flasche gerade einmal vier bis fünf Euro.
Grund für den Engpass bei der Sriracha-Soße ist ein Mangel an Chilischoten. Wegen anhaltender Dürren im Anbaugebiet in Mexiko mussten Bestellungen zwischenzeitlich eingestellt werden, die Produktion stockt bereits seit drei Jahren.
Wann das Angebot wieder steigen könnte, kann die Vertreiberfirma Huy Fong Foods aktuell nicht abschätzen. Künftige Engpässe beim Kult-Produkt mit grünem Deckel wolle man aber dringend vermeiden. Im Normalfall werden in der Fabrik in Kalifornien 800 Tonnen Chilischoten pro Tag verarbeitet.
Die Sriracha-Soße basiert auf einem thailändischen Rezept. Der vietnamesische Einwanderer David Tran gründete im Jahr 1980 das US-Unternehmen Huy Fong Foods und wurde mit seiner mittlerweile weltbekannten Chili-Soße zum Milliardär.
Insgesamt ist die Sriracha-Soße von Tran in 20 Ländern verfügbar. Sogar auf der Raumstation ISS sollen Besatzungsmitglieder sie zum Würzen ihrer Weltraumnahrung benutzt haben.
Vor allem in den USA gilt die Sriracha-Soße als absolutes Kult-Produkt, sodass viele Verbraucher:innen begannen die Soße zu hamstern. Mitunter nutzten sie aufgrund der Lieferengpässe auch Sriracha-Pulver zum Würzen.
Als Alternative können theoretisch auch ähnliche Produkte wie Sambal Olek genutzt werden. Die indonesische Soße besteht ebenfalls hauptsächlich aus Chilis und passt zu den gleichen Gerichten wie die Sriracha-Soße. Gestandene Sriracha-Fans beteuern jedoch, dass der Geschmack stark abweiche.
Wer besonders abenteuerlich ist, kann die Sriracha-Soße aber auch einfach selbst zu Hause anrühren. Einzige Voraussetzung: Im Supermarkt herrscht kein Engpass an Chilischoten. Dann muss nur noch Essig, Salz, Zucker und Knoblauch hinzugefügt werden.
In Deutschland scheint der Preisanstieg für die Chili-Soße noch nicht angekommen zu sein. Bei Amazon erhält man eine kleine Flasche Sriracha-Soße noch immer für etwa drei Euro.