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Todesanzeige geht viral: Brutal ehrlicher Text für einsamen Verstorbenen

Mit einer besonderen Anzeige hat ein Mann aus Minnesota seinem Bruder Tribut gezollt.
Mit einer besonderen Anzeige hat ein Mann aus Minnesota seinem Bruder Tribut gezollt.Bild: pexels / Erik Mclean
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Todesanzeige geht viral: Brutal ehrliche Schilderung vom Bruder des Verstorbenen

14.08.2023, 13:12
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Der Tod von geliebten Angehörigen oder Freund:innen ist wohl eine der emotionalsten Erfahrungen, die Menschen in ihrem Leben machen müssen. Trauer und Wut mischen sich mit einem absoluten Gefühl der Ohnmacht, das für viele Wochen und Monate an den Verlust erinnert.

Um auch der Öffentlichkeit ein letztes Mal die Bedeutung der verstorbenen Person hervorzuheben, schalten viele eine Todesanzeige in der lokalen oder überregionalen Zeitung. Mit einer ganz speziellen Anzeige hat ein US-Amerikaner seinem Bruder ebenfalls ein Denkmal gesetzt – allerdings mit einem sehr traurigen Hintergrund.

Verstorbener Bruder starb einsam

"Niemand kannte ihn wirklich", stellt Steve Eldridge in der Anzeige fest, die er für seinen Bruder in der "Pioneer Press" geschaltet hatte. Brian Eldridge starb im Alter von 76 Jahren, einsam in seiner Wohnung im US-Bundesstaat Minnesota und wurde dort erst vier Tage nach seinem Tod gefunden.

Grund für die traurige Entdeckung war lediglich ein spontan geplanter Besuch von Steve auf der Durchreise. Weil sein Bruder tagelang nicht auf Anrufe reagierte, schickte er die Polizei in die Wohnung. "Ich hadere damit, ob ich besser auf ihn hätte aufpassen müssen", gesteht der Bruder des Verstorbenen.

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In den sozialen Netzwerken hat die emotionale Todesanzeige von Anfang August eine regelrechte Welle an Mitleidsbekundungen ausgelöst. Zahlreiche Nutzer:innen teilten die Anzeige auf Twitter und sprachen der Familie von Brian ihr Beileid aus.

Einige User:innen kritisierten jedoch auch, dass die Anzeige lediglich für die Generierung von Klicks geteilt würde. Steve Eldridge hingegen zeigte sich bewegt von der Anteilnahme für seinen Bruder. Trotzdem sei er enttäuscht von der fehlenden Freundlichkeit gegenüber Brian zu Lebzeiten.

"Als Kind wurde er wegen seiner Schüchternheit schikaniert. Als Erwachsener passte er nicht ins Bild", beschreibt Steve das Leben seines Bruders in der Anzeige. Medienberichten zufolge litt er unter Asthma, einer Nierenerkrankung sowie schwerer Akne, wegen der er sogar von der Grundausbildung beim Militär wieder zurückgeschickt wurde.

Brian Eldridge ging nicht zum Arzt oder Friseur

Sein äußeres Erscheinungsbild wurde über die Jahre hinweg noch auffälliger, 45 Jahre lang ließ er seine Haare wachsen, bis sie zu seinen Waden reichten. "Vielleicht wollte er Leute davon abschrecken, mit ihm zu sprechen. Ich weiß es nicht", spekuliert sein Bruder Steve.

Sein ganzes Leben lang soll Brian Eldridge sich mit kleinen Jobs über Wasser gehalten haben. Dadurch, dass er kein Handy bedienen und sich nicht an das Internet-Zeitalter anpassen konnte, war seine Jobsuche zu Lebzeiten stark eingeschränkt. Vergangenes Weihnachten wurde er dann ohne Grund von seinem letzten Arbeitgeber gefeuert – er putzte sieben Tage die Woche eine Bingo-Halle. Sein Bruder Steve hatte ihn das letzte Mal im Oktober vergangenen Jahres gesehen.

Die Todesursache des 76-Jährigen bleibt bisher unbekannt. Da sein Bruder jedoch seit 50 Jahren nicht mehr bei einem Arzt gewesen sein soll, vermutet Steve eine Folgeerkrankung von Brians Bluthochdruck.

Mit den "brutal ehrlichen" Erzählungen habe er Empathie für das Leben seines Bruders regen wollen, erklärt Steve Eldridge nach Veröffentlichung der Todesanzeige. "Es ist eine traurige Geschichte", merkt er an. In Erinnerung bleiben sollen aber die letzten Worte aus der Anzeige: "Ich werde ihn vermissen".

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