Innovation bringt Fortschritt und manchmal auch das Ekligste im Menschen zum Vorschein – ein Beispiel sind KI-generierte Bilder. Eigentlich ganz nett, irgendwie auch witzig, nur nutzen manche die Tools, um etwa Personen in unangenehmen Situationen zu zeigen.
Hirne, die dank 4Chan und 9Gag offensichtliche Fehlschaltungen haben, wittern ihre Chance und zeigen Promis in Pornografien. Die Ekeleskalationsspirale erreicht so ihren Höhepunkt. Derlei Absonderungen finden sich mittlerweile auf eigens dafür erstellte Websites. Eine der größten davon war Mrdeepfakes. Diese findet nun ihr Ende.
"Ein wichtiger Dienstleister hat seinen Dienst dauerhaft eingestellt. Datenverlust macht die Weiterführung des Betriebs unmöglich", heißt es in einer Nachricht, über die das Magazin "404 Media" berichtete. Mittlerweile ist die Seite offline. Eine Rückkehr werde es wohl nicht geben. Stattdessen werde die Domain auslaufen und die dazugehörige Nachricht innerhalb einer Woche gelöscht.
Warum die Verantwortlichen nicht weiter machen wollen, erklären sie nicht. Eine naheliegende Vermutung: die Rechtslage. Nach deutschem Recht können die Inhalte zu mehreren Rechtsbrüchen führen.
Da wäre das Recht am eigenen Bild, aber auch ein Vorwurf wegen übler Nachrede oder Verleumdung wäre möglich. Wie es in anderen Ländern aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Die EU forderte ihre Mitgliedsstaaten auf, die Erstellung von Deepfakes bis 2027 strafbar zu machen.
Eine Recherche des Youtube-Kanals Strg_F vom NDR zeigt, dass 2024 etwa 60.000 Videos und knapp 100.000 Bilder auf Mrdeepfakes verfügbar waren. Einen Creator konnten die Journalist:innen in Niedersachsen ausfindig machen. Seine Inhalte verschwanden in der Folge von der Seite und ein Verfahren folgte.
Wer hinter Mrdeepfakes steckt, ist allerdings nicht bekannt. Die Betreiber verschleiern ihre Identität geschickt, schreibt der NDR. Eine Spur führe nach China. Eine App, mit der Nutzer:innen Deepfakes erstellen können und die bei Mrdeepfakes lange beworben wurde, hat ihren Ursprung in China. Wie sehr die App mit den Betreiber:innen im Zusammenhang steht, ist aber unklar.