Die Nase ist dicht, der Nieser nicht weit: Für Allergiker:innen ist der Frühling nicht immer nur ein Grund zum Feiern. Denn viele plagen sich in dieser Jahreszeit nicht nur im Freien, sondern auch Zuhause noch mit juckenden Augen herum.
In den eigenen vier Wänden kann man zumindest versuchen, die Allergie-Auslöser ein bisschen in Schach zu halten – mithilfe eines cleveren Frühjahrsputzes. Denn dreckige Wohnungen sind nicht nur unschön, sondern es sammeln sich auch überall Staub und Pollen. "Das kann zu einer echten Belastung werden", sagt Roxanna Pelka.
Sie ist Reinigungsexpertin beim Vermittlungsportal Helpling und erklärt uns ihre besten Putz-Hacks für Allergiker, um möglichst sanft durch den Frühling zu kommen.
Auch Pflanzen haben Frühlingsgefühle und wollen sich jetzt besonders vermehren. Nur leider ist ihr fruchtbarer Pollenflug für manch menschlichen Erdmitbewohner reinste Folter. Pollen sind ein sehr häufiges Allergen und kaum in Schach zu halten. Denn: Durch die Luft und an der Kleidung klebend landen Pollen gerne auch auf Oberflächen der Wohnung.
Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte versuchen, Türen und Fenster in Zeiten mit hohem Pollenflug geschlossen zu halten und Fensterputzen oder Lüften auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. In Städten gilt als grobe Richtschnur: Zwischen 18 und 24 Uhr sind besonders viele Pollen unterwegs, zwischen 6 und 8 Uhr morgens ist die Belastung eher niedrig. Kurzum: Es ergibt Sinn, direkt nach dem Aufstehen zu Lüften und am Abend dann lieber die Balkontür zuzulassen.
"Eingangsbereich und Flur sind besonders mit Pollen belastet", sagt Roxanna Pelka außerdem. Damit sich Pollen hier nicht anhäufen, rät die Expertin, die Böden täglich zu reinigen und nach dem Aufenthalt im Freien Kleidung und Schuhe auszuziehen. So wird vermieden, dass Pollen weiter ins Haus getragen werden. Auch auf Fensterbänken sammeln sich gerne Pollen, im Frühjahr lohnt es daher, sie regelmäßig zu wischen, am besten feucht.
Der Endgegner Hausstaub ist nicht nur ekelhaft, sondern auch Ursache zahlreicher geschlossener Nasen und geschwollener Augen. Leider können wir Staubmilben nicht entkommen, denn sie leben überall dort, wo auch Menschen sind, ernähren sie sich doch von unseren Hautschuppen.
Lieblingsorte der Staubmilbe sind daher auch Zimmer, in denen sich Menschen am häufigsten und längsten aufhalten: Das kann Wohnzimmer, Kinderzimmer oder der Klassiker – das Schlafzimmer – sein. Für extreme Allergiker werden sogar Encasings im Bett empfohlen – milbendichte Matratzen und Bettüberzüge.
Um das Staubputzen nicht zur Sisyphus-Aufgabe auswachsen zu lassen, empfiehlt Roxanna Pelka: "Erst saugen, dann wischen." Ansonsten würde der Staub direkt wieder hochgewirbelt und sich auf die frisch geputzten Oberflächen kleben.
Zum Bodenwischen empfiehlt die Expertin sanfte Reinigungsmittel. Starke Chemikalien würden die ohnehin entzündeten Atemwege der Allergiker zusätzlich reizen. Roxanna dazu:
Reizende Putzmittel sind auch ein Thema für Menschen mit sehr empfindlicher Haut. Die fettlösenden Eigenschaften vieler Reinigungsmittel wirken dort auch. Wer diesbezüglich ein Sensibelchen ist, vielleicht sogar unter Neurodermitis leidet, sollte daher aufpassen, mit welchen Chemikalien seine Haut beim Putz in Berührung kommt.
Roxanna rät dazu, im Zweifelsfall Reinigungsmittel zu verwenden, die als hypoallergen oder ungiftig gekennzeichnet sind: "Am besten nimmt man Reinigungsmittel, die keine Phosphate, Bleichmittel, Enthärter, Erdöl, Silikone und andere Zusatzstoffe enthalten." Als gute Alternative nennt sie zum Beispiel Essig und Zitronensäure.
Außerdem ist es selbstredend ratsam, bei der Reinigung immer Handschuhe zu tragen, um die Haut vor dem Kontakt mit Reinigungsmitteln zu schützen.