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Großbritannien: BHs und Boxershorts sollen vor Krebs warnen

Großbritannien startet im Herbst eine ungewöhnliche Kampagne für Unterwäsche.
Großbritannien startet im Herbst eine ungewöhnliche Kampagne für Unterwäsche. Bild: pexels / Janaina Lourenço
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Großbritannien: BHs und Boxershorts sollen vor Krebs warnen

22.08.2023, 16:13
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Werbung für Unterwäsche verbinden die meisten wohl mit aufreizenden Bildern, ästhetischen Nahaufnahmen und bekannten Supermodels. Zwar gibt es mittlerweile auch viel Marketing mit Curvy Models, doch eine große Botschaft ist in Werbung für BHs und Co. größtenteils nicht enthalten.

Mit einer neuen Kampagne will der britische Gesundheitsdienst NHS das jetzt ändern – und dabei gleichzeitig in Sachen Krebsfrüherkennung punkten. Gemeinsam mit der Supermarktkette Morrisons soll künftig Unterwäsche vertrieben werden, die Warnhinweise für Brust- und Hodenkrebs enthält.

Großbritannien plant große Kampagne für Krebsfrüherkennung

Die britische Regierung hatte zuletzt angekündigt, Krebserkrankungen in 75 Prozent der Fälle in einem frühen Stadium erkennen zu wollen. Hierfür werden mehrere Strategien angewandt. Ein Teil bezieht sich auch auf die Aufklärung der Bevölkerung.

Konkret geht es bei den Warnhinweisen um Erkennungsmerkmale für Brust- und Hodenkrebs, die bei der Marke Nutmeg in die Etiketten geschrieben werden sollen. Zusätzlich soll es einen QR-Code geben, der direkt zu weiteren Informationen führt.

Brustkrebs ist mithilfe einfacher Hinweise in den meisten Fällen leicht durch die Patientinnen selbst zu erkennen. Im frühen Stadium zeigt sich die Erkrankung durch Schwellungen in den Achselhöhlen, Hautauffälligkeiten oder Veränderung der Brustwarzen.

Auch Hodenkrebs lässt sich von Betroffenen meist selbst früh erkennen. Oft können Knoten oder Schwellungen bei regelmäßigem Abtasten früh diagnostiziert werden. In diesem Fall können laut Deutscher Krebsgesellschaft etwa 90 Prozent der Patienten geheilt werden.

Britische Krebspatienten haben vergleichsweise niedrige Überlebensraten

Laut einer schwedischen Studie liegen die Überlebensraten in Großbritannien im europäischen Vergleich allerdings relativ niedrig. Das nationale Gesundheitssystem will hier ansetzen und ab Oktober mehrere Maßnahmen an den Start bringen.

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Die britische Bevölkerung soll damit vor allem motiviert werden, auf Warnsignale des eigenen Körpers zu hören. In einem Infotext informiert NHS über mögliche Symptome einer Krebserkrankung und rät eine Abklärung mit dem Hausarzt.

In Deutschland wird beim Thema Krebsfrüherkennung vor allem auf ärztliche Vorsorgeuntersuchungen gesetzt. Während Frauen ab 30 Jahren einmal pro Jahr für die Brustkrebs-Früherkennung in eine gynäkologische Praxis gehen können, steht Männern ab 45 Jahren zumindest für Prostatakrebs jährlich eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung zur Verfügung.

Großbritanniens Gesundheitssystem steckt allerdings in Folge der Corona-Pandemie in einer finanziellen und strukturellen Krise. Termine für etwaige Untersuchungen bei Fachärzt:innen sind aktuell schwer zu bekommen.

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