Party, Schokolade, Kaffee: Die Dinge, die besonders Spaß machen, sind bekanntlich meist nicht diejenigen, die auch besonders gesund für den Körper sind. Umso besser ist es also, wenn sich herausstellt, dass ein vermeintlich ungesundes Lebensmittel doch nicht so schlecht für uns ist.
Eine Studie hat kürzlich einen Zusammenhang zwischen Bier und der Darmgesundheit nachgewiesen. Dabei kommt es allerdings besonders auf die Zusammensetzung des Bieres an.
Forschende der Nova Universität in Lissabon haben in ihrer Studie zwei Vergleichsgruppen im Alter von 22 bis 58 Jahren untersucht. Die eine Gruppe trank vier Wochen lang täglich 330 Milliliter alkoholfreies Bier, die andere alkoholisches mit 5,2 Prozent. Ihre Essgewohnheiten behielten alle während des Experiments bei.
Das Ergebnis: Beide Gruppen entwickelten in der Testphase eine größere Vielfalt an Darmbakterien. Diese sind wichtig für das Gleichgewicht und damit die Gesundheit des Darms. An Gewicht oder Körperfettmasse hatte niemand zugenommen.
Die Forscher:innen sehen in dem im Bier enthaltenen Hopfen den Grund für die positive Entwicklung. Der enthält nämlich pflanzliche Mikronährstoffe (Polyphenole), die wiederum besonders in hellem, untergärigem Bier enthalten sind.
Die Zusammensetzung gerade dieses Bieres aus den Polyphenolen zusammen mit Mikroorganismen hat laut den Forschenden den größten gesundheitlichen Effekt auf die Darmflora.
Beim Biertrinken wirken verschiedene positive und negative Effekte der Inhaltsstoffe zusammen. Während der Alkohol im Bier grundsätzlich schädlich für die Darmflora ist und natürlich abhängig macht, kann die gute Wirkung des Hopfens die schlechte des Alkohols ausgleichen. Dessen pflanzliche Mikronährstoffe sorgen außerdem für eine gesunde Darmwand und damit besseren Schutz gegen schädliche Bakterien und Giftstoffe, sagen die Wissenschaftler:innen.
Das macht den Alkohol aber trotzdem nicht harmlos. Wer lieber auf das Bier verzichten möchte, kann zur Verbesserung der Darmflora stattdessen auf Probiotika wie Joghurt und saure Gurken oder Präbiotika wie Bananen und Linsen zurückgreifen.
Während Probiotika lebensfähige Mikroorganismen wie zum Beispiel Milchsäurebakterien und Hefen enthalten und so zu einer gesunden Darmflora beitragen, können die ballaststoffreichen Präbiotika Wachstum und Aktivität der Darmbakterien fördern.