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Asiatische Tigermücke in Deutschland: Warnung vor rasanter Ausbreitung

Bild einer Mücke: Die asiatische Tigermücke oder tropische Tigermücke saugt Blut.
Die Tigermücke ist an ihren markanten schwarz-weiß-gestreiften Beinen zu erkennen. Bild: imago stock&people / imago images
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Seuchenexperte warnt vor Ausbreitung der gefährlichen Tigermücke in Deutschland

10.08.2023, 16:3510.08.2023, 16:35

Die asiatische Tigermücke ist zwar nur wenige Millimeter groß – zwischen zwei und zehn – doch kann durch die Krankheitserreger, die sie potenziell überträgt, richtig gefährlich werden. In Europa und auch in Deutschland breitet sich die Mückenart aus Asien immer weiter aus. Nun gilt es, diese Ausbreitung so schnell wie möglich zu stoppen, doch Expert:innen werfen der Politik vor, nicht schnell genug zu handeln.

2007 wurde die Stechmücke zum ersten Mal in Deutschland gesichtet – auf einer Autobahnraststätte in Baden-Württemberg – zehn Jahre später erreichte das Insekt schließlich auch Berlin. Die Mücke kann eine Reihe gefährlicher Tropenkrankheiten übertragen, darunter das West-Nil-Virus, das Gelbfiebervirus, die Erreger der St.-Louis-Enzephalitis, des Dengue-Fiebers und des Chikungunya-Fiebers. Sie steht auch im Verdacht, das Zika-Virus zu übertragen.

Expert:innen sagen jetzt: die Zeit drängt.

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Tigermücken in Berlin: Es bleibt nur wenig Zeit

"Für die Elimination der bekannten Tigermücken-Populationen gibt es in Berlin nur noch ein enges Zeitfenster", sagt der Epidemiologe Daniel Sagebiel vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) zum "Tagesspiegel". Weiter warnt er:

"Schon in den nächsten Jahren könnten sie sich so verbreitet haben, dass gefährliche Infektionen mit tropischen Krankheiten drohen, die bislang nur von Reisenden nach Berlin getragen werden."

In anderen Bundesländern habe man bereits erfolgreich gegen die Tigermücken-Population vorgehen können, etwa in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, berichtet der Epidemiologe. Nun müsse man auch in der Hauptstadt durchgreifen und es nicht den Gärtner:innen überlassen, sich um das Problem selbst zu kümmern.

Tigermücken haben ihre Brutstätten in offenen Wasserstellen, zum Beispiel in Vasen, Gießkannen oder Regentonnen. Diese Wasserbehälter sollten demnach dringend ausgeleert werden. Um die Mücke auszurotten, kann auch ein larventötendes Bakterium helfen. Doch: "Leider halten es viele Bezirksämter nicht für erforderlich, Larvizide einzusetzen oder auch nur zur Verfügung zu stellen", kritisiert Sagebiel.

PRODUKTION - 24.04.2023, Hessen, Dillenburg: Im Landesamt für Gesundheit und Pflege Hessen untersuchen Biologen die Tigermücke. Die Asiatische Tigermücke ist eine zwischen zwei und zehn Millimeter gro ...
Die Tigermücken sind mitunter vergleichsweise klein.Bild: epa Scanpix Sweden / Helmut Fricke

Tigermücke hat bereits Population in Berlin

In Berlin bestehen bereits dauerhafte Populationen der Tigermücke. Noch ist nicht nachgewiesen worden, dass sie die tropischen Viruskrankheiten in Deutschland übertragen hätten. Die Tigermücke ist allerdings stechfreudiger als vergleichbare heimische Arten. Das macht das Insekt potenziell gefährlicher, sollten doch Krankheitserreger im Umlauf sein.

Aufgrund der Klimakrise könnte die Tigermücke schon in wenigen Jahren die perfekten Lebensbedingungen in Deutschland vorfinden. Dem Robert-Koch-Institut zufolge könnten große Teile Deutschlands bis 2040 für eine Tigermücken-Besiedlung geeignet sein. Durch steigende Temperaturen ist es den Insekten möglich, hierzulande zu überwintern.

Phishing-Betrug im Namen von Disney: Verbraucherzentrale warnt eindringlich
Die Kund:innen von Disney müssen ein weiteres Mal aufpassen: Eine neue Betrugsmasche ist im Umlauf. Die Verbraucherzentrale warnt vor einer neuen Mail im Namen von Disney, die jedoch einen Phishing-Versuch darstellt. Was man nun vermeiden sollte und worauf zu achten ist.
Kennt ihr das, wenn jemand versucht, euch auf Social Media oder Datings-Apps mit einem richtig schlechten DM-Spruch zu beeindrucken? Genauso fühlen sich Phishing-Versuche an – nur, dass sie nicht nach eurem Herz, sondern nach euren Daten greifen.
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