Er ist der Gigant unter den Lebensmittelherstellern: Der Konzern Nestlé umfasst über 2000 Marken, die uns schon seit der Kindheit begleiten. Von Nesquick-Kakao über Cini-Mini-Cornflakes bis hin zur Maggie-Suppenwürze haben wohl die meisten deutschen Haushalte zumindest gelegentlich ein Nestlé-Produkt vorrätig. Prall gefüllt mit Zucker, Fett und Aromen schmecken die Fertigprodukte eben auch besonders gut.
Dass frisch zubereiten immer gesünder ist als Pulver aufkochen oder eine Wagner-Tiefkühl-Pizza (ebenfalls von Nestlé) in den Backofen zu schieben, wird den meisten von uns klar sein. Aber manchmal sind wir eben zu gestresst, um selbst zu kochen. Und wenn es schnell gehen muss und auch noch lecker sein soll, sind die Fertigprodukte manchmal wahre Lebensretter.
Wenn dir deine Gesundheit lieb ist, solltest du allerdings nur in absoluten Ausnahmefällen zu den praktischen Produkten greifen. Denn ein Versuch von "ZDFzeit" zeigt nun, dass sich dein Körper schon nach zwei Wochen verändert, wenn du dich ausschließlich von Fertigprodukten ernährst – und zwar zum Negativen.
In der Doku "Der große Nestlé-Report – Wie gut sind Süßigkeiten, Fertiggerichte & Co.?" fühlt das ZDF-Team dem Lebensmittelriesen auf den Zahn: Überprüft werden Geschmack, faire Arbeitsbedingungen oder nachhaltige Verarbeitung. Besonders deutlich fallen allerdings die Testergebnisse im Bereich Gesundheit aus.
Die Probandinnen Andrea und Dilek müssen sich in der Doku zwei Wochen lang an einen strengen Ernährungsplan halten. Andrea, die sich normalerweise sehr gesund und frisch ernährt, darf zwei Wochen lang ausschließlich Nestlé-Produkte essen. Und Dilek, die ganz gerne mal zu fertiger Nahrung greift, muss genau dieselben Gerichte, die Andrea isst, frisch nachkochen.
Vor und nach dem Versuch werden Blutwerte und Gewicht der beiden Testpersonen gemessen. Zu Beginn sind sowohl Andrea als auch Dilek kerngesund. Nach zwei Wochen zeigen sich allerdings überraschende Veränderungen:
Grund für die unerfreuliche Veränderung bei Andrea sind wohl die vielen gesättigten Fettsäuren, die Nestlé-Produkte enthalten. Die sorgen auf Dauer nicht nur für schlechtere Blutwerte, sondern zaubern auch mehr Gewicht auf die Hüften. Ernährungsmedizinerin Kathrin Hausleiter, die das Experiment begleitet, warnt in dem Beitrag:
Glücklicherweise werden sich die wenigsten Menschen wohl kaum ausschließlich von fertigen Produkten von Nestlé oder anderen Marken ernähren. Dass so eine Art, sich zu ernähren, ungesund ist, wird den meisten Menschen einleuchten und ist im Prinzip auch von zahlreichen Studien gut belegt. Trotzdem zeigt sich Hausleiter besorgt darüber, wie schnell sich der Körper verändert, wenn er nur fertige Produkte zu essen bekommt:
Lieber also die Finger von Tütensuppen und fertiger Pizza lassen und selbst kochen. Wem die Zeit dafür fehlt, kann auch einfach vorkochen und einfrieren: Zum Beispiel kannst du Suppengemüse in der Küchenmaschine zerkleinern, mit Salz mischen und in Eiswürfelbehälter füllen. Das eignet sich prima für "fertige" Suppen. Auch Pizzateig kannst du frisch anrühren und portionsweise einfrieren, wenn es dir abends mal nach einer TK-Pizza gelüstet.
Fertig geht also auch frisch – wenn du ein bisschen kreativ wirst und ein wenig planst. Dein Körper wird es dir danken.
(ak)