Ob im Büro, beim Sport oder im Kino: Wohin man auch geht, aus allen Ecken hört man die Menschen husten, niesen und schniefen. Insbesondere seit dem Beginn der Corona-Pandemie 2020 kommt bei jedem Unwohlsein die eine große Frage auf: bloß Erkältung oder Corona?
Auch wenn man eine Infektion nie unter allen Umständen verhindern kann, gibt es Mittel und Wege, das Immunsystem so zu pimpen und zu unterstützen, dass es dem nächsten Schnupfen einfach trotzt.
Denn der Begriff "Erkältung" ist irreführend: Krank werden wir normalerweise nicht durch zu niedrige Temperaturen, sondern durch Viren. Und davon gibt es eine ganze Menge.
Welche Tipps und Tricks helfen, die Erkältungszeit gesund zu überstehen, verraten wir dir hier.
Eigentlich ein No-Brainer, aber offensichtlich nicht ganz: Händewaschen ist – in der Erkältungszeit noch einmal mehr – super wichtig. Denn Erreger werden hauptsächlich über die Hände verteilt, weil sich erst jemand die Nase putzt oder niest und dann Türen öffnen, das Licht anschaltet, die Kaffeemaschine bedient, ... Wer sich regelmäßig die Hände wäscht, vermindert die Gefahr, Bakterien oder Viren aufzunehmen oder weiterzugeben.
Übrigens: Das gilt auch und gerade nach dem Toilettengang. Wie eine Studie der SRH Hochschule Heidelberg ergab, hat das Händewaschen nach dem Toilettengang in der Bevölkerung nachgelassen – zehn Prozent der 1000 Proband:innen sollen sich nach dem Toilettengang nicht die Hände gewaschen haben.
Auch das gehört zur Wahrheit dazu, leider: Wer Menschenmassen meidet, reduziert die Chance, in Kontakt mit erkälteten oder an Corona erkrankten Personen zu kommen. Damit sinkt auch das Risiko, sich zu infizieren. Wer trotzdem aufs Konzert oder ins Kino will oder die Menschenmassen nicht meiden kann, kann zumindest versuchen, sich an die Abstandsempfehlung von 1,5 Metern zu halten, oder eine Maske aufsetzen.
Im Büro oder in Gesellschaft von Freund:innen hilft auch regelmäßiges Lüften. So gelangen die Viren zum einen schneller nach draußen, zum anderen überleben etwa Grippeviren länger in trockener Luft. Und nicht nur das: Trockene Luft ist auch schlecht für unsere Nasen- und Rachenschleimhaut. Ist diese angegriffen, können Erreger leichter in den Körper eindringen. Lüften ist also gleich doppelt gut.
Wer sein Immunsystem aktiv unterstützen will, kann auch dafür etwas tun. Grundsätzlich helfen Bewegung und Entspannung, Infekte vorzubeugen. Das liegt daran, dass bei körperlicher Belastung Adrenalin ausgeschüttet wird, das verschiedene Abwehrzellen dazu anregt, sich schneller zu vermehren.
Aber Achtung: Sobald du Halskratzen oder erste Erkältungssymptome bei dir feststellst, solltest du auf Sport lieber verzichten. Dann nämlich hat die körperliche Belastung einen gegenteiligen Effekt – und hemmt die Abwehrkräfte, weil er trotz bereits geschwächten Immunsystems Energie bereitstellen muss.
Auch Stress, vor allem eine langfristige Stressbelastung, kann das Immunsystem schwächen. Hier reagiert der Körper ebenfalls auf Hormone: Denn auf das sogenannte Stresshormon Cortisol reagieren die T-Lymphozyten, die unter anderem krank machende Erreger erkennen und abtöten sollen, empfindlich. Daher wird man häufig in besonders stressigen Phasen schneller krank.
Regelmäßige Entspannungsphasen, etwa durch einen Spaziergang, eine schöne Tasse Tee oder einen Filmabend mit Freund:innen, können dein Immunsystem in solchen Zeiten stärken.
Klar, jeder weiß, dass man Burger und Pizza besser nicht zu häufig essen sollte. Dass man nur noch Salat essen muss, um gesund zu bleiben, heißt das aber noch lange nicht. Aber: Gesundheit beginnt im Darm, denn dort sind 70 bis 80 Prozent unserer Immunzellen angesiedelt. Die wichtigste Aufgabe für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden übernimmt die Darmflora, auch Mikrobiom genannt.
Und dieses Mikrobiom kann man über die Ernährung positiv beeinflussen. Heißt: Wer viel Obst und Gemüse, Ballaststoffe, Proteine und Probiotika zu sich nimmt, kann das Immunsystem stärken. Zucker und Alkohol hingegen schwächen das Immunsystem, denn sie fördern Entzündungen im Körper, wie die Techniker Krankenkasse auf ihrer Website schreibt.
Und dann gibt es natürlich bestimmte Lebensmittel, die aufgrund ihres Vitamingehaltes oder ihrer Mineralstoffe zusätzlich die Immunabwehr stärken. Dazu zählen unter anderem Vitamin C, Zink und Selen. Bestenfalls deckt man seinen Bedarf über die Nahrung selbst – etwa durch Paprika, Vollkornbrot, Hülsenfrüchte und Nüsse. Wer das nicht schafft, oder erste Vorboten einer Erkältung spürt, kann zusätzlich supplementieren.
Aber Vorsicht: Allem voran Zink und Selen sollte man nicht dauerhaft in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen.