Nach langem Hin und Her gilt ab dieser Woche eine bundesweite Maskenpflicht. Auch wenn jedes Bundesland diese anders handhabt, bleibt der Tenor: Wer keine Maske tragen will, muss mit Einschränkungen leben. Deshalb wird wohl der Großteil der Bevölkerung künftig in der Öffentlichkeit Nase und Mund bedecken. Bestenfalls mit einer selbstgenähten Maske, Tuch oder Schal, da OP- sowie FFP2- und FFP3-Masken dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben sollten.
Die Maskenpflicht scheint dennoch sinnvoll. Bereits Anfang April hat das Robert-Koch-Institut empfohlen, draußen eine Maske zu tragen. Demnach soll sie das Risiko verringern, andere Menschen über Niesen, Husten oder Sprechen anzustecken. Selbiges betonten auch Virologen wie Christian Drosten oder Alexander Kekulé in den vergangenen Wochen regelmäßig.
Dass der Träger selbst jedoch nicht geschützt wird, sofern er keine FFP2 oder FFP3-Maske trägt, sollten wir immer im Hinterkopf behalten. Gar nicht mal so einfach. Vermittelt eine Maske doch ein gewisses Sicherheitsgefühl. Genau das lädt dazu ein, unvorsichtig zu werden – und Fehler zu machen. Damit du diese von vornherein vermeiden kannst, haben wir sie für dich noch einmal zusammengefasst: Diese drei Fehler solltest du beim Maskentragen vermeiden.
Es ist eine Regel, die von Fachleuten häufig wiederholt wird: Abstand halten. Eine Maske ist da kein Freibrief.
Doch leider kann sie dazu führen, dass sich die Menschen in Sicherheit wiegen und entsprechend wieder auf Tuchfühlung gehen. Davor warnte etwa die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Ärztin Béatrice Grabein äußerte sich in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" ebenfalls zu dem Thema:
Wer also nur aufgrund eines Schals vor Mund und Nase glaubt, er könne sich seinen Mitmenschen wieder auf offener Straße nähern, irrt sich. Ja, Masken senken das Ansteckungsrisiko ein wenig, setzen es aber nicht außer Kraft. Also weiter auf Abstand bleiben.
Ein ähnliches Abstandsgebot gilt für Hände und Gesicht. Momentan ist es schlicht nicht clever, sich in der Öffentlichkeit ins Gesicht zu greifen. Besonders dann, wenn die letzte Wäsche schon ein Weilchen her ist. Eine Maske könnte es allerdings erschweren, sich an diese Regel zu halten.
Immerhin tragen wir einen Fremdkörper im Gesicht. Besonders wen wir Laien sind und vorher nie eine Maske tragen mussten, liegt es nahe, diese gelegentlich zurechtzuzupfen oder abzutasten. Um das zu vermeiden, sollten wir uns entsprechend regelmäßig ins Gedächtnis rufen, unser Gesicht erst nach einer Handwäsche zu berühren.
Besonders problematisch: Kommen wir nach einem Ausflug nach Hause, müssen wir die Schutzmaske wieder abnehmen. Der Reflex wäre, das direkt zu tun. Unweigerlich greifen wir uns also ins Gesicht. Hier ist es wichtig, diese an den Gummis zu greifen und abzuziehen. Wer einen Schal trägt, sollte diesen an den Seiten abstreifen. Schließlich könnten sich an der Maskenoberfläche nach Benutzung Viren befinden. Ist die Maske unten, wird eine gründliche Handwäsche fällig.
Coronaviren werden über Tröpfchen aus Mund und Nase übertragen. Entsprechend sollte beides von der Maske bedeckt werden – zumindest wenn wir uns in Menschennähe befinden. Wie es nicht geht, zeigten bereits Politiker wie NRW-Minister Armin Laschet:
Zudem sollten wir die Maske jedes Mal nach dem Absetzen reinigen. Das wird gerade jetzt wichtig, wo wir mehr oder minder zum regelmäßigen Tragen angehalten werden. Virologe Christian Drosten sagte sogar, dass dies mit einem Dampfbügeleisen möglich sei. Ein Backofen oder Kochtopf mit heißem Wasser funktioniert ebenso.
Gut, die Maskenpflicht gilt und schärft vielleicht das Bewusstsein für die Corona-Pandemie. Trotzdem bleibt alles andere wie gehabt. Dazu zählen die Abstand-, Hygiene sowie Nies- und Hustregeln. Diese machen zwar nicht immun, senken aber das Infektionsrisiko erheblich – unabhängig davon, ob wir uns via Maske schützen oder nicht.
(tkr)