Alle haben Angst vor Long Covid, also den Spätfolgen einer Erkrankung mit dem Corona-Virus. Vor allem seit Ärzte warnen, dass eine Infektion mit Covid auch zu stillen und schwerwiegenden Organschäden führen kann. Doch es gibt auch beunruhigende Erkenntnisse zu den langfristigen Folgen der Grippe.
US-Mediziner:innen haben herausgefunden, dass es Langzeitfolgen einer Grippe-Erkrankung durchaus gibt. Im Fachjargon nennt sich diese Erkrankung "Long Flu", in Anlehnung an "Long Covid". Flu ist das englische Kurzwort für Grippe.
Laut der Studie der Washington University School of Medicine in St. Louis ist die Gefahr für Leben und Gesundheit einen Monat nach der Grippe-Infektion sogar am höchsten. Doch das Risiko, in den 18 Monaten nach der Erstinfektion zu sterben, ist bei Coronapatient:innen immer noch 50 Prozent höher als bei Grippepatient:innen. Auch die Organsysteme sind durch eine COVID-19-Erkrankung stärker gefährdet. Bei der Grippe dagegen ist laut Studie das Risiko für das Lungensystem höher.
Wir verraten dir, wie man Long Flu erkennt, was die Symptome sind und ob man sich schützen kann.
Long Flu tritt auf, wenn eine Person nach einer Grippeinfektion weiterhin Symptome hat, die Wochen oder sogar Monate dauern können. Es betrifft Menschen jeden Alters, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand. Die genauen Gründe, warum einige Menschen an Long Flu leiden und andere nicht, sind noch nicht vollständig erforscht, aber Faktoren wie das Immunsystem, mögliche Begleiterkrankungen und die Schwere der Grippe können eine Rolle spielen.
Die Symptome von Long Flu können vielfältig sein und ähneln oft denen einer normalen Grippeinfektion. Dazu gehören anhaltendes Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Husten. Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch darin, dass diese Symptome länger anhalten als bei einer typischen Grippe. Wenn du also Wochen nach einer Grippeinfektion immer noch unter ähnlichen Beschwerden leidest, könnte es sein, dass du an Long Flu leidest.
Zu den Symptomen von Long Flu gehören nicht nur körperliche Beschwerden, sondern oft auch psychische Leiden wie Depressionen, Angstzustände und Konzentrationsprobleme. Die Erkrankung könne das tägliche Leben somit erheblich beeinträchtigen.
Eine Grippe kann immer schwer verlaufen und sogar tödlich sein. Trotzdem wird eine Grippeschutzimpfung vom Robert-Koch-Institut (RKI) bisher nur Menschen hohen Alters oder solchen mit Vorerkrankungen empfohlen. Angesichts der beunruhigenden Erkenntnisse zu den Langzeitfolgen einer Grippe sollte man vielleicht doch über eine Impfung nachdenken.
Das Risiko, nach einer Grippe-Infektion gesundheitliche Langzeitfolgen zu erleiden, sei nicht zu unterschätzen. Der Autor der Studie, Al-Aly, betont deshalb, wie wichtig Impfungen seien, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. "Die Vorstellung, dass es sich bei COVID-19 oder der Grippe nur um akute Erkrankungen handelt, verkennt ihre langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit", sagt er.
Statt Virusinfektionen zu bagatellisieren, müsse man sich darüber bewusst werden, dass sie eine Hauptursache für chronische Krankheiten sind.