
Sylvie Meis (v.l.), Romee Strijd und Leonie Hanne bei der Show von Marc Cain in Berlin.Bild: getty images / Franziska Krug
Nah dran
Zwischen Fransen, floralen Rückgriffen und feministischen Silhouetten: watson nimmt die Berliner Fashion Week 2025 unter die Lupe.
03.07.2025, 07:5503.07.2025, 07:55
Als die von "Vogue"-Chefredakteurin Anna Wintour inspirierte Miranda Priestly in "Der Teufel trägt Prada" sagte: "Blumen? Für den Frühling? Bahnbrechend", triefte saftig der Sarkasmus aus ihren Worten. Geblümte Kleidung im blühenden Frühling sind nun wahrlich keine innovative Idee.
Nachdem nun angekündigt wurde, dass es einen zweiten Teil des Kultfilms geben soll, sollten sich die Designer:innen der Berliner Fashion Week den ersten Film wohl erneut anschauen. Und dieses Urteil beachten.
Denn, siehe da: dieser Tage sieht man neben viel schwarz – es ist schließlich edgy Berlin – vor allem Blumenprints auf den Laufstegen. Ob aus Trotz oder aus Inspirationslosigkeit, das sei den jeweiligen Designer:innen überlassen. Allerdings laufen bei Marc Cain Models mit floralen Prints, bei Kilian Kerner erscheinen sie im Blumenbouquet und auch Danny Reinkes Inspiration ist die Flora und Fauna.

Die Berliner Modemarke Richert Beil setzt ebenso auf den floralen Print.Bild: inesbahr
Aber was trägt man, wenn die Aussicht, im nächsten Frühjahr Blumen zu tragen, nicht rosig erscheint? Hier ein Zwischenfazit der Berliner Fashion Week mit den bisher relevantesten Trends.
Der stärkste Trend der Saison: Fransen, Fransen, Fransen!
Wer Spaß haben will, wird beim Blick in die Accessoires glücklich: Bereits auf der Modenschau in Paris im vergangenen Monat wurden kreative – teils auch fragwürdige – Accessoires vorgestellt. Das ändert sich auch bei der Berliner Fashion Week nicht.
Socken in Flip-Flops? Neuester Schrei. Taschen in crazy Formen? Das neue It-Piece. Hier und da schafft es sogar ein Labubu in die Front Row.
Währenddessen sind Fransen-Ouftits, egal ob aus Pailletten, Leder oder anderen innovativen Materialien, wieder DAS It-Piece der Saison. Gefranste Kleider, gefranste Oberteile, gefranste Taschen – alles egal, Hauptsache gefranst.

Marc Cain gehört zu den bekanntesten deutschen Marken. Hier eine Pailletten-Franse.bild: Stefan knauer / bfw
Wer Glück hat, hat sich zu Beyoncés Album "Cowboy Carter" ohnehin bereits diese Cowboy-inspirierten Pieces zugelegt. Oder hat sie sogar noch aus den Sechzigern und Siebziger Jahren, vielleicht ja als Überbleibsel der Eltern auf dem Dachboden.
Berlin Fashion Week wirft Blick in die Vergangenheit
Wo wir schon bei der Vergangenheit sind: Auch in den Silhouetten zeigt sich eine klare Rückbesinnung.
Viele Looks auf den Laufstegen erinnern an das "Powerdressing" der 80er-Jahre – eine Ära, in der ursprünglich für die Männerwelt entworfene Kleidungsstücke in die Frauenmode übersetzt wurden. Ein modisches Statement, das damals wie heute als Symbol weiblicher Emanzipation gelesen werden kann.

Rebekka Ruétz verbindet auffälligen Gesichtsschmuck mit dekonstruierten Silhouetten.bild: James Cochrane / Bfw
Auf der Berliner Fashion Week 2025 wird deutlich: Die Männer hatten genug Rampenlicht – jetzt heißt es für sie, einen Schritt zurückzutreten. Ihre Kleidung darf bleiben.
Nur wird sie jetzt dekonstruiert, neu gedacht und weiblich aufgeladen. Die starren Silhouetten klassischer Männermode werden zerlegt und in präzise, innovative Schnitte verwandelt – im Powerlook gegen das Patriarchat, quasi.
Die Message ist klar: Mode ist immer eine Repräsentation der Gesellschaft, in der sie existiert. Mode spiegelt ihre Zeit – und darf sich dabei ruhig aus der Vergangenheit bedienen. Doch reicht das? Echte Innovationen bleiben bei der Berliner Fashion Week 2025 jedenfalls weitgehend aus. Der Fokus scheint klar auf "Old, but gold" zu liegen. Was würde Miranda Priestley wohl dazu sagen?
Wie gut kennst du deine:n Partner:in wirklich? Zwischen gemeinsamen Serienabenden und geteiltem Wocheneinkauf gehen die richtig tiefen Gespräche oft unter. Diese acht Fragen bringen ans Licht, was sonst gerne verdrängt wird – und zeigen dir, wie stabil eure Beziehung wirklich ist. Aber Achtung: Wer fragt, sollte bereit sein, auch wirklich hinzuhören.
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