Eine warme Dusche gehört für viele zur täglichen Routine dazu. Sie sorgt für Wohlbefinden, Entspannung und Wärme. Nicht nur, aber besonders an Tagen, an denen man geschwitzt hat, ist sie unverzichtbar für die körperliche Hygiene.
Was für viele eine Selbstverständlichkeit ist – eine Dusche oder Badewanne im eigenen Zuhause –, ist für andere ein unvorstellbarer Luxus. Menschen, die auf der Straße leben und ohne eigene Wohnsitz sind, haben in der Regel keinen einfachen Zugang zu geschützten und sauberen Duschräumen.
Die Hilfsorganisation Malteser möchte Menschen auf der Straße diese warme Dusche ermöglichen – mit dem "Mobalni", einem mobilen Dusch-Truck. Darin befinden sich drei vollausgestattete Badezimmer, die an vier Tagen in der Woche an festen Standorten in Hannover stehen sollen.
Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover entstanden und laut Organisation das erste dieser Art in Niedersachsen.
Das Mobil besteht aus einem Lkw und einem Anhänger, die insgesamt auf eine Länge von 19 Metern kommen. Der Duschanhänger soll bis zu 1500 Liter Frischwasser fassen, ein Abwassertank und eine Gastherme sorgen für einen weitgehend autarken Betrieb.
Jeden Montag soll der "Mobalni" am Georgsplatz in Hannover stehen, mittwochs und freitags dann in der Augustenstraße und am Donnerstag auf dem Goseriedeplatz. Jeweils von 10 bis 14 Uhr stehen die drei Badezimmer den Gästen für je 20 Minuten zur Verfügung.
Donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr sollen exklusiv Frauen Zugang zu den Duschen auf dem Goseriedeplatz erhalten. "Eine der Duschkabinen ist mit einer Hebebühne ausgestattet, sodass auch Gäste mit eingeschränkter Mobilität duschen können, bei Bedarf auch länger als 20 Minuten", heißt es in einer Mitteilung der Malteser.
Durch die Anzahl der Kabinen und die Menge an Frischwasser sollen bis zu 25 Personen pro Tag die mobilen Badezimmer nutzen können.
Neben Seife stehen auch frische Unterwäsche und Hygieneartikeln für die Gäste bereit. Außerdem können sie vor Ort Tee und Kaffee trinken, um sich aufzuwärmen. Mitarbeitende sollen die Nutzer:innen der Duschkabinen bei Bedarf über weitere Hilfsangebote informieren.
"Uns geht es nicht nur um die reine Körperpflege", sagt Projektleiter Julian Wundke in einem Statement. "Wir möchten unseren Duschgästen den Alltag auf der Straße etwas erleichtern und sie individuell unterstützen. Und wer sich in seinem Körper wohlfühlt, dem fällt es vielleicht auch leichter, die nötigen Schritte zu gehen, um weg von der Straße zu kommen."
Auch in anderen deutschen Städten gibt es ähnliche Konzepte. In Berlin haben Hilfsorganisationen das Projekt "Duschmobil" für Frauen ins Leben gerufen. Sechs Tage pro Woche steht das an verschiedenen Standorten in der Hauptstadt.