
Einige gleichgeschlechtliche Paare wurden in Thailand bereits vermählt. Bild: AP / Sakchai Lalit
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In Südostasien sichert sich Thailand eine Pionierrolle. Als erstes Land in der Region führt es die Ehe für alle ein, homosexuelle Paare bekommen damit die gleichen Rechte wie heterosexuelle. Mit Nepal und Taiwan gibt es in ganz Asien nur drei Länder mit dieser Rechtslage. Besonders ist in Thailand, dass in dem neuen Gesetz geschlechtsspezifische Begriffe wie Ehemann und Ehefrau durch geschlechtsneutrale ersetzt worden sind.
Um den Gesetzesbeschluss zu feiern, veranstaltet die Stadtverwaltung von 10 bis 22 Uhr im Siam Paragon, einem beliebten Einkaufszentrum in Bangkok, eine Massenhochzeit. Auch Ausländer:innen dürfen teilnehmen, sofern sie ihren Reisepass und eine Bescheinigung, dass sie ledig sind, vorlegen. Es ist ein Event sondergleichen.
Hochzeiten in ganz Thailand
Die Veranstalter:innen hoffen, dass sich mehr als 1000 Paare für die Massenhochzeit registrieren. Der Ansturm dürfte im Laufe des Tages recht ordentlich sein. Schon am heutigen Morgen strömten unzählige homosexuelle Paare zu den Standesämtern des Königreichs. Auf der größten Insel Phuket und im Touristenort Pattaya sind ähnliche Hochzeitsveranstaltungen geplant, wenn auch nicht in demselben Ausmaß wie in Bangkok.
Das Gesetz ist natürlich nicht nur ein Abschütteln konservativer Familienvorstellungen, sondern fußt auch auf ökonomischen Interessen. So teilt die thailändische Tourismusbehörde TAT mit, dass ab Februar 70 Reiseveranstalter mit Agenturen aus aller Welt Gespräche führen wollen. Die LGBTQAI+-Community sei eine wichtige Zielgruppe für Thailands Tourismusindustrie, hieß es.
Bewerbung um World Pride 2030
Insgesamt hofft das Land auf einen Boom. Geplant ist auch, sich auf die Ausrichtung der World Pride 2030 zu bewerben. Die internationale Veranstaltungsreihe finde im Zweijahrestakt an unterschiedlichen Orten der Welt statt und soll die Sichtbarkeit und das Bewusstsein für die LGBTQAI+-Themen fördern.
Unabhängig der ökonomischen Interessen ist es dennoch ein wichtiger politischer Schritt in Richtung Akzeptanz. Wenngleich der Weg noch immens lang ist, nicht nur in Asien. Weltweit ist die gleichgeschlechtliche Ehe bisher nur in 39 Staaten legal, darunter Deutschland, Finnland und auch Frankreich. Da ist definitiv noch viel Luft nach oben.
(Mit Material von dpa)
Jährlich am 4. Februar ist Weltkrebstag. Der Weltkrebstag wird genutzt, um auf neuste Erkenntnisse aufmerksam zu machen, an die Relevanz der Prävention und Früherkennung zu erinnern und sowohl Betroffene als auch Angehörige mit Informationen zu versorgen.