Urlaub in Spanien: EU fällt Entscheidung zum Handgepäck – Nachteil für Urlauber
Wer einen Flug nach Spanien bucht, staunt mitunter nicht schlecht: Die Kosten für ein extra Handgepäckstück sind manchmal so hoch wie ein Drittel oder sogar die Hälfte des Flugtickets. Wer dann zusätzlich einen Sitzplatz aussuchen möchte, muss auch dafür nochmal Geld obendrauf legen.
So summiert sich ein eigentlich bezahlbares Flugticket in den Urlaub schnell zu einem finanziellen Grenzfall. Spanien wollte gegen einige Billig-Airlines vorgehen, die individuell entscheiden, wie viel Geld für ein extra Handgepäckstück oder die Sitzplatzwahl verlangt wird.
Die spanische Politik ist der Meinung, dass Handgepäckstücke schon im Ticketpreis inkludiert sein sollten. Das Land hatte deswegen Fluganbietern, die Extragebühren dafür erheben, mit Strafzahlungen gedroht. Auch gegen Sitzplatzgebühren bei Reservierungen wurde ermittelt. Dagegen hatten wiederum die Airlines geklagt.
EU gibt Airlines bei Preisgestaltung Recht
Nun ist die EU-Kommission jedoch eingeschritten und hat beschlossen: Die Fluganbieter dürfen selbst über zusätzliche Kosten zwecks Handgepäck und Sitzplatzreservierung bestimmen. Spanien darf nicht eingreifen.
Der Verband der Fluggesellschaften, ALA, begrüßte die Entscheidung aus Brüssel. Der Verband sei froh, dass die Gesetzgebung den Airlines freie Hand garantiere, und die Fluggesellschaften ihre Preispolitik selbst festsetzen können, heißt es dazu laut "Teneriffa News".
Spanien soll Ermittlungen gegen Billig-Airlines zurückziehen
Die Vereinigung der Fluggesellschaften betonte, dass es einheitliche Regularien für die Handgepäck-Größe und das Gewicht gibt, die bestätigt wurden. Dass Gepäckstücke, die diesen Maßen nicht entsprechen, individuell bepreist werden dürfen, sei gut und richtig. Man begrüße die Entscheidung der EU-Kommission, dass diese Praktiken legal seien, heißt es von ALA.
ALA-Präsident Javier Gándara bezeichnete es als korrekt, dass "jede Fluggesellschaft ihre eigene Preispolitik frei umsetzen kann. Das Verbraucherschutz-Ministerium hat seine Kompetenzen überschritten, indem es eine einseitige, ungerechtfertigte Sanktion verhängt und dabei die EU und die europäische Gesetzgebung missachtet hat."
Das spanische Ministerium hatte im Mai angekündigt, Airlines wie Ryanair, Vueling und Easyjet zu sanktionieren, die Zusatzgebühren erheben. Gándara forderte nun mit Blick auf die Entscheidung aus Brüssel, dass ungerechtfertigte Strafen gegen mehrere Airlines zurückgezogen werden sollen.