Es ist ein Wort, das man als Arbeitnehmer:in absolut nicht hören will: Stellenabbau. Auch mit einer Vorwarnung trifft es die meisten nicht weniger hart, wenn es ihre eigene Stelle ist, die gestrichen wird. So geht es nun auch Hunderten Mitarbeiter:innen eines großen Mode-Versandhandels.
Am Dienstag hat das deutsche Unternehmen Zalando seinen Mitarbeitenden verkündet, dass ein großangelegter Stellenabbau ansteht. Bereits im Februar hatte Zalando diesen Schritt angekündigt, ohne jedoch weitere Details zu nennen. Das wurde nun bei einer Versammlung nachgeholt.
Vor allem in den Bereichen Marketing und B2B sollen Stellen gestrichen werden. Das haben Zalando-Mitarbeitende der "Berliner Morgenpost" nach der Informationsveranstaltung berichtet. B2B bedeutet "Business to business" und steht für die Geschäftsbeziehung zwischen zwei oder mehr Unternehmen. Im Gegensatz dazu steht beispielsweise die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kund:innen.
Zalando soll den gekündigten Mitarbeiter:innen eine Abfindung angeboten haben.
Nach der Informationsveranstaltung soll von Zalando eine Hotline eingerichtet worden sein, bei der sich die Mitarbeitenden über die Höhe ihrer Abfindung informieren können. Bereits nach kurzer Zeit sei die Hotline jedoch überlastet gewesen. Über eine interne Plattform haben Mitarbeitende außerdem die Möglichkeit, sich auf einen Talentpool zu bewerben. Laut Mitarbeiter-Aussagen sollen dort jedoch kaum interne Stellen ausgeschrieben sein.
Ein Sprecher des Konzerns begründet die Stellenstreichungen folgendermaßen:
Vor der Durchführung des Stellenabbaus habe es mit dem Betriebsrat am Standort Berlin eine "einvernehmliche Vereinbarung gegeben", erklärt der Zalando-Sprecher weiter. In Berlin arbeiten rund 8000 Angestellte bei dem Mode-Unternehmen.
Mitarbeitende, die vom Stellenabbau betroffen sind, sollen die Möglichkeit erhalten, sich in einem beschleunigten Verfahren auf offene Stellen im Unternehmen bewerben zu können. Weitere Angaben, etwa welche und wie viele Mitarbeiter:innen betroffen sind, und um welche offenen Stellen es sich handelt, ließ der Konzern bislang jedoch offen.
Den Angestellten soll auch ein "freiwilliges Ausscheiden" aus dem Unternehmen angeboten werden. Mitarbeiter:innen sollen ein Abfindungspaket bekommen, darüber hinaus solle es auch weitergehende Unterstützung für Angestellte in außergewöhnlichen Umständen geben.
Zalando wurde 2008 von den beiden Deutschen David Schneider und Robert Gentz gegründet. Zunächst gab es beim Versandhandel nur Kleidung zu kaufen, seit 2018 auch Kosmetik und seit diesem Jahr sogar Spielzeug. Seit 2021 ist Zalando ein beim Dax notiertes Unternehmen. In den letzten Tagen fiel der Börsenwert des Konzerns kontinuierlich ab.