Sind Einbrüche wieder im Kommen? Die Polizei warnt derzeit vor einer neuen Masche von Kriminellen. Dass diese mittlerweile verbreitet ist, zeigt sich auch dadurch, dass vermehrt Hinweise auf jenen Einbrecher-Trick die watson-Redaktion erreichen.
Und: Die Hinweise stimmen mit aktuellen Zahlen überein. Nachdem Einbrüche in den letzten Jahren zwar zunächst gesunken waren, sind sie laut Kriminalstatistik im letzten Jahr wieder klar gestiegen: von 65.908 auf 77.819 Fälle. Grund genug also, um als Bürger:in besonders aufmerksam zu sein.
Wenn man sich vor Einbrüchen schützen will, sollte man unter anderem auf sogenannte "Gaunerzinken" Acht geben. Vor ihnen warnt die Polizei bereits seit mehreren Jahren.
Als Gaunerzinken werden verschlüsselte Hinweise genannt, mit denen Verbrecher:innen Häuser und Wohnungen markieren. Diese Hinweise, in der Regel Symbole, sind für ungeschulte Laien kaum als das zu erkennen, was sie sind.
Kriminelle Banden hingegen kommunizieren mit ihnen. Beispielsweise kundschaftet Person A eine Gegend aus und sieht dabei eine Wohnung, die sie als besonders gutes Ziel für einen Einbruch ausmacht. Sie markiert die entsprechende Wohnung mit einem Gaunerzinken, malt etwa von außen neben der Eingangstür ein Symbol an die Wand.
Nun kann theoretisch Person B zu einem späteren Zeitpunkt an dem Zeichen erkennen, welche Wohnung Person A für sie als passendes Einbruchsobjekt ausgemacht hat.
Auf X mahnt die Polizei zur Vorsicht, weil eine neue Art der Kennzeichnung zu beobachten ist. Dazu werden Fäden an den Türen befestigt.
Demnach würden "kaum sichtbare Fäden aus Klebstoff" zwischen Tür und Türrahmen oder am Türschloss positioniert werden. Diese würden potenziellen Einbrechern signalisieren, ob jemand zuhause ist. In dem Fall sind die Fäden nämlich durchtrennt, weil die Tür geöffnet wurde.
Sind sie jedoch nicht durchtrennt, ist das ein Hinweis darauf, dass die Personen etwa im Urlaub sind – und die Wohnung dementsprechend frei für einen Einbruchsversuch ist.
Wer solche Fäden oder andere verdächtige Symbole an Haus- oder Wohnungstüren erkennt, sollte sich am besten bei der Polizei melden.
Weiterhin sollten zum Schutz vor Einbrüchen Fenster immer geschlossen und Türen abgeschlossen werden. Wer sich speziell vor Einbrüchen während des Urlaubs schützen will, soll etwa überquellende Briefkästen vermeiden und "keine Ersatzschlüssel im Außenbereich verstecken". Das schreibt der Opferhilfe-Verein "Weißer Ring" auf seiner Webseite.