Penis-Brüche – die meisten Menschen dürften das nur aus Filmen kennen. In vielen Highschool-Filmen ist der Penis-Bruch ein beliebtes Motiv aus der Trickkiste der Sex-Missgeschicke. Ähnlich beliebt bei Drehbuchschreiber:innen: die Dauer-Erektion durch zu viel Potenzmittel oder diverse eingeführte Gegenstände, die irgendwie wieder rauskommen müssen.
Doch nicht nur in Filmen passieren derartige Sex-Unfälle: Forscher:innen des Universitätsklinikums München haben die Daten von 3421 Männern analysiert, die zwischen 2005 und 2021 wegen einer Penisfraktur im Krankenhaus behandelt wurden. Dabei haben sie einige Auffälligkeiten ausgemacht.
Denn laut der Untersuchung haben sich die meisten Menschen die Fraktur zwischen dem 24. und 26. Dezember zugezogen. Durchschnittlich waren die Betroffenen 42 Jahre alt. Die Forscher:innen vermuten, dass die Häufung der Penisfrakturen daran liegen könnte, dass viele Menschen zu dieser Zeit freihaben und dadurch sexuell aktiver sind.
Dafür spricht, dass laut der Studie das Risiko für einen Penis-Bruch an Wochenenden um 58 Prozent steigt. Für viele sollte das eine Warnung sein: Heiligabend fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag.
Auch in den Sommermonaten haben die Münchner Mediziner:innen eine Häufung der Fälle erkannt. In der Silvesterzeit, also vom 31. Dezember bis zum 2. Januar, traten interessanterweise nur relativ wenige Penisfrakturen auf. Womit das zusammenhängt – und ob es eventuell an katerbedingter Unlust liegt –, kann nicht gesichert gesagt werden.
Strenggenommen handelt es sich nicht um einen Bruch, da im Penis kein Knochen ist. Es ist vielmehr ein Knick, wie der Urologe Dr. Tobias Jäger gegenüber "Bild" erklärt: "Meist knickt der Penis im Eifer des Gefechts ab, sodass die Schwellkörpermembran, die sogenannte Tunica albuginea, durch die Abknickung einreißt. Es handelt sich also um einen Riss der Bindegewebemembran, die den Schwellkörper umschließt."
Das heißt, bei einem Penis-Bruch reißt die Membran um den Schwellkörper ein. Das passiert hörbar und laut knackend. Wenn es also laut knackt im Bett – und es ist nicht der Lattenrost – kann ein Arztbesuch ratsam sein.
Häufig ist eine Penisfraktur auch mit starken Schmerzen verbunden. Laut dem Urologen tritt Blut aus dem mit hohem Druck gefüllten Schwellkörper in den Penisschaft. Es kommt dann zu einem sofortigen Erektionsverlust und einer oft dunkelblauen Verfärbung und Schwellung des Penis.
Und wie behandelt man einen Penis-Bruch? Laut Dr. Tobias Jäger kommen Betroffene nicht um eine Operation herum. "Behandelt werden kann mit einem Gips oder einer anderweitigen Ruhigstellung des besten Stückes leider nicht. Es muss operiert werden." Dabei wird dann der Riss an der Schwellkörpermembran genäht, erklärt der Arzt. Betroffene eines Penis-Bruchs warnt er zudem: "Wird dies unterlassen, resultiert meist eine massive Erektionsstörung."