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Mein schlimmstes Date

Dating: Single-Frau über schlimmstes Date – "Er bewertete sofort meine Brüste"

Das ist nicht Ria. Aber so oder so ähnlich sieht sie aus. Hier berichtet sie von ihrem schlimmsten Date.
Das ist nicht Ria. Aber so oder so ähnlich sieht sie aus. Hier berichtet sie von ihrem schlimmsten Date.Bild: fpexels / abio scaletta
Mein schlimmstes Date

Mein schlimmstes Date: Noch vor dem Kaffee bewertete er meine Brüste

Wer datet, erlebt oft schräge Dinge. Doch je peinlicher oder unerfreulicher die Situation live ist, umso besser ist die Geschichte oft im Nachhinein. Wir protokollieren in unserer Serie Horror-Dates aus Sicht der Betroffenen.
16.09.2023, 15:28
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Ria (23) kannte Dennis (26) schon seit knapp zwei Jahren, das erste Date hatten sie erst jetzt. Bis zum Treffen hatte Ria keine Ahnung, was für ein Idiot ihr früherer Nachbar ist.

Kennt ihr diese Szenen in Netflix-Serien, in denen Frauen unverschämten Männern einen fiesen Spruch drücken? Oder ihnen wenigstens das Getränk ins Gesicht schütten?

Ich auch. Ich wäre gerne eine dieser Frauen. Doch mir fallen die schlagfertigen Sätze immer erst ein, wenn ich wieder zu Hause bin. Oder mit meinen Freundinnen über Dates lästere. Aber wenn's entscheidend ist, fehlen mir die Worte. Ich laufe rot an, beginne zu schwitzen und schnappe nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.

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Unsere Kolumne "Mein schlimmstes Date" erzählt anonymisierte Geschichten von den schrägsten, schrecklichsten, lustigsten und auf jeden Fall merkwürdigsten Dates.

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So war es auch bei Dennis. Wir kannten uns seit knapp zwei Jahren, als er ins Haus neben meiner Mutter eingezogen war. Wir sahen uns ab und zu auf der Straße, manchmal winkte er mir vom Balkon gegenüber zu, wenn ich bei meiner Mama zu Besuch war und im Garten saß. Und natürlich trafen wir uns abends zwangsläufig in der Innenstadt ab und an in einer Bar, weil's in dem Örtchen, aus dem ich komme, nur vier Läden gab, die am Wochenende halbwegs erträglich waren.

An irgendeinem Samstag traf ich Dennis wieder einmal in der Stadt. Wir waren nicht gemeinsam unterwegs, standen aber immer wieder an der Bar nebeneinander, als wir beide zeitgleich neue Getränke besorgten. Ziemlich random, während ich versuchte, den Barkeeper auf mich aufmerksam zu machen, fragte er mich, ob ich nicht Lust auf ein Date mit ihm hätte.

Eigentlich wollte ich nur einen Drink. Und kein beschissenes Date.
Eigentlich wollte ich nur einen Drink. Und kein beschissenes Date.Bild: pexels / mike gonzalez

Eine Woche später saß ich ihm gegenüber. Nicht abends, sondern am frühen Nachmittag in einem Café. Doch noch bevor das Date überhaupt wirklich begonnen hatte, war es für mich innerlich schon wieder beendet. Mein Kopf fuhr Achterbahn auf der Suche nach der passenden Antwort auf den dümmsten Satz, den ich bei einem Date jemals innerhalb der ersten Minuten gehört habe.

"Er grinste wie ein präpubertärer Zwölfjähriger, der im Internet das Foto einer nackten Frau gefunden hat."

Wir hatten draußen einen Schattenplatz gefunden, es war Sommer und brütend heiß. Ich bestellte einen Eiskaffee, Dennis eine Cola. Er schaute mich hilflos an und ich dachte, es sei eine einfache Nummer, als Icebreaker eine einfache Frage zu stellen: "So, jetzt will ich aber wissen, warum es zwei Jahre gedauert hat, bis du mich nach einem Date fragst."

Dennis hätte quasi alles sagen können, es gab so gut wie keine falschen Antworten: dass er zu schüchtern war; dass er mich erst ein wenig kennenlernen wollte; dass er zuletzt noch eine Freundin hatte. Was weiß ich.

Doch Dennis, dieser 26-jährige, vermeintlich erwachsene Mann, sagte: "Na ja, deine Brüste sind mir schon vor zwei Jahren aufgefallen." Er starrte mir zu allem Überfluss auch noch kurz in den sommerlichen Ausschnitt. Und grinste wie ein präpubertärer Zwölfjähriger, der gerade zum ersten Mal im Internet das Foto einer nackten Frau gefunden hat.

Hier siehst du im Video: Wie man das Leben als Single ein bisschen besser gestalten kann:

Ich schwieg betreten. Für einen kurzen Moment dachte ich, Dennis könnte einfach einen verdammt schlechten Witz gemacht haben, doch während ich am liebsten weggerannt wäre und in die Luft schaute, bemerkte Dennis, dass sein Satz bei mir nicht so gut angekommen war. Immerhin versuchte er, die Situation zu retten.

Doch er machte es nur schlimmer.

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"Na ja, ich meine ja nur", schob er hinterher, "ich finde große Brüste wirklich heiß, aber ich stehe eigentlich eher auf zierlichere Frauen."

Hatte er mich jetzt also auch noch fett genannt?

"Ich ging zu meinem Auto, fuhr nach Hause und rächte mich dort auf gehässige Art und Weise."

Ich hatte plötzlich die Fassung wiedergefunden. "Zierlicher?", fragte ich. Er fühlte sich bestärkt. "Ja, ich meine, du bist ja eher kurvig und ich stehe eher auf schlankere Frauen. Aber ich finde dich auch nett und dachte mir: Vielleicht passt es ja trotzdem."

Für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, einfach aufzustehen. Doch das wäre schade gewesen um den Eiskaffee, den der Kellner soeben vor mir auf den Tisch stellte.

Charmanter als viele Männer: ein Eiskaffee.
Charmanter als viele Männer: ein Eiskaffee.bild: pexels/ greta hoffman

Und auch einen Vortrag über sein dummes Geschwätz ersparte ich mir. Ich bin, ich habe es erwähnt, auf dem Dorf aufgewachsen. Ich habe gelernt, Kommentare über meine großen Brüste zu ignorieren. Das klingt unfeministischer, als es gemeint ist. Ich bin zufrieden mit mir. Sehr sogar. Ich finde mich attraktiv und lasse mich gerade deshalb nicht auf meine Körbchengröße reduzieren.

Doch ich bin es leid, Männern zu erklären, warum das, was sie abziehen, nicht in Ordnung ist. Sie können mich kreuzweise. Next, please. Solche Typen sind es nicht wert, meine Energie zu verschwenden.

Ich blieb noch eine halbe Stunde sitzen, ging zu meinem Auto, fuhr nach Hause und rächte mich dort auf gehässige Art und Weise. Ich ging zu meiner Mama und erzählte ihr von meinem Date. Sie ist mit der größten Tratschtante unseres Dorfs befreundet, die wiederum Dennis' Mutter sehr gut kennt.

Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich würde darauf wetten, dass sie erfahren hat, was für ein Idiot ihr Sohn ist. Soll sie ihn doch erziehen. Ich bin nicht seine Mutter.

Hoffentlich hat sie ihren Sohn auf sein Verhalten angesprochen. Ich wette, er schaute genauso dumm aus der Wäsche wie ich in dem Moment, als Dennis meinte, zur Begrüßung meine Brüste bewerten zu müssen.

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