Leben
Mein schlimmstes Date

Dating: Single-Frau bringt Freundinnen mit – dann eskaliert das Treffen

Timo wollte sich mit Lena treffen. Doch das Date lief anders als gedacht.
Timo wollte sich mit Lena treffen. Doch das Date lief anders als gedacht. Bild: unsplash matheus g.o.
Mein schlimmstes Date

Mein schlimmstes Date: Sie brachte ihre Freundinnen mit – das Treffen eskalierte

Wer datet, erlebt oft schräge Dinge. Doch je peinlicher oder unerfreulicher die Situation live ist, umso besser ist die Geschichte oft im Nachhinein. Wir protokollieren in unserer Serie Horror-Dates aus Sicht der Betroffenen.
05.08.2023, 12:5305.08.2023, 17:10
Mehr «Leben»

Timo (27) trifft sich mit Lena (25) zum ersten Mal, nachdem sie ein paar Wochen auf Tinder hin- und hergeschrieben haben.

Unsere Smartphones hatten geglüht. Lena und ich schrieben uns über Wochen hinweg Nachrichten, zuerst auf Tinder, dann per Whatsapp. Der Vibe war gut, wir verstanden uns einfach. Sie erzählte von ihrem Studium, ihrer nervigen Schwester, ihren Wünschen an eine Beziehung; ich von meinen Reiseplänen, meinem Job, meiner Sehnsucht nach einer festen Partnerin.

Ich spürte, dass sie es dennoch langsam angehen wollte. Für ein voreiliges Treffen war sie zu schüchtern. Irgendwann verabredeten wir uns dann doch.

Schickt uns eure Date-Erlebnisse!
Unsere Kolumne "Mein schlimmstes Date" erzählt anonymisierte Geschichten von den schrägsten, schrecklichsten, lustigsten und auf jeden Fall merkwürdigsten Dates.

Ihr habt auch schon mal ein kurioses Erlebnis beim Daten gehabt? Schickt uns eure Geschichten unter dem Betreff "Mein schlimmstes Date" an redaktion@watson.de. Und keine Sorge: Ihr bleibt natürlich anonym.

Als ich ihr ein süßes Café in meiner Nähe vorgeschlagen hatte, sagte sie zu. Kurz vor dem Treffen schrieb sie mir eine Nachricht: "Timo, versteh das bitte nicht falsch, aber ich bin bei Typen aus dem Internet einfach vorsichtig: Ist es okay, wenn zwei Freundinnen mit ins Café kommen?"

Hier siehst du im Video: Wie du herausfindest, worauf du sexuell wirklich stehst:

Ich mochte ihre Ehrlichkeit. Ihre Freundinnen hätten sich ja auch unerkannt in eine Ecke setzen können. "Kein Problem", schrieb ich ihr. In diesem Moment wurde mir wieder einmal klar, über welche Dinge sich Frauen Sorgen machen müssen, die wir Männer in aller Regel nicht kennen. Und klar, am Ende hätte ich auch irgendein Spinner aus dem Internet sein können. Hauptsache, ich konnte Lena endlich mal kennenlernen.

Freundinnen sind toll. Können einem aber auch ein Date kaputtmachen.
Freundinnen sind toll. Können einem aber auch ein Date kaputtmachen.bild: unsplash / joel muniz

Im Café angekommen, sah ich die Situation plötzlich doch nicht mehr so entspannt. Denn Lenas Freundinnen saßen nicht irgendwo, um mit einem Auge auf sie aufzupassen. Nein, sie saßen mit ihr an einem Tisch. "Herzlichen Glückwunsch", dachte ich mir. "Das ist dein erstes Date zu viert."

Vermutlich wäre das alles nicht so seltsam gewesen, wenn Lena und ich uns nicht schon seit Wochen teils wirklich intime Dinge erzählt hätten. So aber fragte ich mich die ganze Zeit: Was wissen die beiden schon über mich? Und was hat Lena von mir erzählt?

In den ersten 15, 20 Minuten fand ich Rike und Sonja, so heißen die beiden Freundinnen, noch einigermaßen entspannt. Dann jedoch entschieden sich die Mädels, statt Kaffee lieber vier Aperol Spritz zu bestellen. Und ehe ich mich versah, eskalierte die Situation.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Aus dem gemütlichen Date wurde ein Verhör. Vor allem Rike kannte keine Gnade. Sie wollte wissen, was mir an Lena am besten gefällt. Sie fragte mich, warum mit der Ex Schluss war. Ich glaube, ich schlug mich tapfer. Zumal Lena die meisten Antworten schon kannte.

Doch beim zweiten Aperol fielen bei Rike alle Hemmungen. Aus ihrer Neugier wurde Unverschämtheit. Als sie mich aus dem Nichts plötzlich fragte, wie oft und was für Pornos ich schaue, hatte ich genug. "Ich glaube nicht, dass dich das was angeht", sagte ich eine Spur zu unfreundlich. Mein Blick streifte Lena. Ich hatte gehofft, sie würde ihre Freundin endlich stoppen.

Zwei Aperol wären eine gute Idee gewesen. Vier Aperol waren hingegen zwei zu viel.
Zwei Aperol wären eine gute Idee gewesen. Vier Aperol waren hingegen zwei zu viel.bild: unsplash / julia solonina

Doch Lena stoppte Rike nicht. Sie saß da, schaute verlegen und kriegte den Mund nicht auf. "Warum verrätst du mir das nicht? Hast du was zu verbergen? Stehst du auf so Gewaltscheiße?", warf Rike mir an den Kopf.

Hier siehst du im Video: Welche Sex-Mythen einfach nicht stimmen:

Ich gebe gerne zu: Ich hätte in diesem Moment gerne etwas Witziges gesagt. Oder Schlagfertiges. Aber ich fühlte mich in die Ecke gedrängt. Ich saß da wie ein kleiner Junge vor einer mündlichen Prüfung und versuchte, mich für Dinge zu rechtfertigen, bei denen es nichts zu rechtfertigen gab. Die Stimmung kippte. Rike wurde ruhiger, Sonja hatte ohnehin nicht viel gesagt – und Lena schaute plötzlich auffällig oft auf ihr Smartphone.

Wir hatten plötzlich alle das Gefühl, dass es besser wäre, jetzt aufzubrechen.

Am Abend schrieb ich Lena nochmal eine Nachricht. Sagte ihr, dass ich mich wirklich gefreut habe, sie zu treffen. Und ob wir es nochmal probieren wollen. Dann ohne Begleitung. Doch Lena hatte das Interesse verloren. Sie schrieb mir: "Es geht gar nicht, wie du mit meinen Freundinnen umgegangen bist. Sorry, das kann so nichts werden mit uns."

Handy ins Wasser gefallen – kann der Reis-Trick das Smartphone wirklich retten?

Stell dir vor, du machst dir einen gemütlichen Abend in der Badewanne: Deine Lieblingsserie läuft auf deinem Smartphone, das du locker an deiner Tasse Tee angelehnt hast. Plötzlich hörst du dann aber ein Platschen – dein Konstrukt hat nicht gehalten und dein Smartphone rutscht vom Wannenrand einfach ins Wasser.

Zur Story