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Flughafen-Chaos droht erneut – pünktlich zu den Osterferien

ARCHIV - 23.07.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Reisende warten in langen Schlangen und dichtgedr
Schon im Jahr 2022 herrschte an diversen Flughäfen Chaos. Bild: dpa / Frank Rumpenhorst
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Pünktlich zu den Osterferien: Warum erneut Flughafen-Chaos droht

23.01.2023, 12:53
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Im vergangenen Sommer waren mehrere Flughäfen in ganz Europa im Chaos-Modus. Aufgrund von Personalmangel waren viele Airlines nach der Pandemie nicht ausreichend auf die vielen Buchungen und Fluggäste vorbereitet, sodass Tausende Flüge gestrichen werden mussten. An den Flughäfen zeichnete sich gleichzeitig ein Bild der Verwüstung ab: Massen an Gepäck standen verlassen herum, während Reisende, die in langen Schlangen an den Schaltern anstanden, scheinbar schon auf dem Flughafen wohnten.

So auch am Flughafen Düsseldorf, an dem im vergangenen September Hunderte Koffer nach einer technischen Störung in der Abflughalle gestrandet waren. Nun droht laut der Arbeitergewerkschaft Verdi ein erneutes Chaos am Düsseldorfer Flughafen.

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Drohendes Chaos durch Gefährdung von 700 Arbeitsplätzen

Grund soll wohl wieder einmal Personalmangel sein. So hat das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium der größten Abfertigungsfirma des Flughafens namens Aviapartner ab dem 31. März 2023 die Lizenz nicht verlängert. Nach 21 Jahren muss das Unternehmen mit seinen 700 Mitarbeiter:innen gerade zu den Osterferien so den Flughafen Düsseldorf verlassen.

Laut der "Rheinischen Post" hat Aviapartner zwar vor, nun Widerspruch einzulegen, Expert:innen befürchten jedoch dennoch schon das nächste Chaos. So kündigte die Arbeitergewerkschaft Verdi an, Streiks nicht auszuschließen. Der Hauptkritikpunkt ist dabei die Neuverteilung der Arbeitsplätze, da die Lizenzen jetzt an zwei neue Unternehmen gehen sollen, nachdem der Flughafen Düsseldorf selbst seine Lizenz auch aufgegeben hatte.

Düstere Prognose für neue Jobs am Flughafen Düsseldorf

Die Zukunft der Angestellten von Aviapartner sieht Verdi unter diesen Umständen in Gefahr, obwohl die beiden neuen Unternehmen kein Personal vorweisen sollen. Zum einen müssten Angestellte bei Aviapartner "unsichere, teils befristete Jobangebote mit deutlich geringeren Einkommen" befürchten, da es bei den neuen Firmen keine Tarifverträge gebe. Außerdem drohe mit dem Start der Osterferien am 3. April 2023 ein erneutes Chaos in Sachen Abfertigung, heißt es in einer Pressemitteilung:

"Nun werden durch die Entscheidung des Ministeriums zusätzlich 700 Arbeitsplätze riskiert, obwohl gerade jetzt jede Person gebraucht wird, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Ohne attraktive Bedingungen werden die Beschäftigten sich für Arbeitsplätze außerhalb des Flughafens entscheiden. Damit wird das Chaos am Flughafen noch größer."

Aufgrund der wohl düsteren Aussichten forderte Verdi nun alle beteiligten Parteien auf, "zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, die den Beschäftigten Sicherheit bietet". Demnach müsse nicht nur der Flughafen Düsseldorf, sondern auch die Stadt selbst sowie die Airlines sich für den Schutz der Arbeitsplätze einsetzen.

Aviapartner solle hingegen einen Sozialplan entwerfen und etwa Abfindungen erwägen. Die beiden künftigen Arbeitgeber wurden währenddessen darum gebeten, Tarifverhandlungen einzuleiten. Eine erste Verhandlung mit Aviapartner hat es laut Verdi am 20. Januar gegeben.

Chaos herrscht laut der "Rheinischen Post" allerdings ohnehin schon, da der Flughafen Düsseldorf im Vergleich zu anderen Flughäfen in puncto Technik zurückliege. So sind am Flughafen Frankfurt etwa schon seit Januar dieses Jahres CT-Scanner im Sicherheitscheck im Einsatz. In Düsseldorf sollen diese trotz der langen Wartezeiten hingegen erst 2024 etabliert werden.

Ist Leihmutterschaft in Deutschland bald erlaubt? Die wichtigsten Fragen

Über das Thema Schwangerschaftsabbrüche wurde vergangene Woche hitzig diskutiert. Der "Spiegel" hatte berichtet, dass eine von der Bundesregierung eingesetzte Fachkommission empfehle, Abtreibungen innerhalb der ersten zwölf Wochen zu legalisieren. Dass sich die Expert:innen mit einem weiteren Thema befasst haben, blieb in der Berichterstattung weitgehend unbeachtet.

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