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Nach dem langen Verhandlungs-Pingpong zwischen der Deutschen Bahn (DB) und der Gewerkschaft der deutschen Lokomotivführer GDL, kommt es nun also doch zum Streik. Ende der vergangenen Woche hatte es noch so ausgesehen, als ob er verhindert werden könnte. Die Deutsche Bahn ging einen großen Schritt auf die GDL in Sachen 35-Stunden-Woche zu, einer der wichtigsten Forderungen der Lokomotivführer:innen.
Doch scheinbar reicht der GDL dieses Entgegenkommen der Deutschen Bahn auf ihre Forderungen nicht aus. Sie nannte das Angebot substanzlos und warf der Bahn stattdessen vor, die Zeit über Weihnachten nicht genutzt zu haben, um Streiks durch ein verhandlungsfähiges Angebot zu verhindern.
Ab Mittwoch wird also gestreikt: Am Mittwoch, 10. Januar, ab 2 Uhr bis einschließlich Freitag, den 12. Januar, kommt laut Ankündigung der GDL der Personenverkehr der Bahn weitgehend zum Erliegen. Im Güterverkehr sollen die Züge schon ab Dienstagabend bis Freitag stillstehen. Durch die Arbeitsniederlegung der GDL ergeben sich massive Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der Deutschen Bahn. Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, sind die Beschäftigten der Deutschen Bahn sowie der Eisenbahnunternehmen Transdev und City-Bahn Chemnitz.
Der Notfahrplan sichert nur ein sehr begrenztes Zug-Angebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der DB.
Die Bahn bittet Fahrgäste, während des Streiks wenn möglich auf Bahnreisen zu verzichten oder ihre Fahrt zu verschieben. Wer auf die Bahn angewiesen ist und in den nächsten drei Tagen trotzdem mit dem Zug verreisen muss, kann mit etwas Glück einen Platz in einem der Ersatzzüge ergattern. Doch der Bahnverkehr sei massiv eingeschränkt.
Wo und wie viel gestreikt wird, ist deutschlandweit sehr unterschiedlich. Auch ist unklar, wie viele Züge im Regionalverkehr fahren könnten.
Auf der Strecke Berlin – München fährt der direkte ICE am 10. Januar beispielsweise nur dreimal: einmal um 8.28 Uhr, um 12.28 Uhr, sowie um 16.29 Uhr. Um 17.42 Uhr gibt es noch eine Verbindung, allerdings dauert sie 15 Stunden und 20 Minuten und erfordert sieben Umstiege. Auch die weiteren Verbindungen um 21.01 und 21.26 Uhr dauern um die zwölf bis 13 Stunden. Auch am 11. und 12. Januar gibt es nur vereinzelte Fahrten zu Stoßzeiten auf der Strecke.
Von Berlin nach Hamburg finden Zugreisende etwas häufiger eine Fahrt: beispielsweise am Mittwoch um jeweils 5.19, 9.38, 10.20, 12.38, 13.38 Uhr sowie um 15.38, 17.38 oder 17.45 Uhr. Danach fährt erst wieder um 21.38 Uhr die letzte Bahn. Zwischen diesen beiden Städten sollte eine Reise also relativ gut machbar sein.
Zwischen Frankfurt und Köln gibt es, zumindest zwischen 6.50 und 9.17 Uhr, noch mehrere Zugverbindungen. Mittags fahren einmal gegen 11.17 Uhr und um 13.42 Uhr noch Züge. Danach wieder um 15.42 und 17.42 Uhr. Auch abends fahren zwischen 19.09 Uhr und 23.02 Uhr wieder häufiger Züge.
Zwischen Stuttgart und Frankfurt verkehrt fast jede Stunde noch ein Zug, zwischen Frankfurt und Berlin zwischen 5.06 Uhr und 22.26 Uhr circa alle zwei Stunden.
Wer wegen des Streiks der GDL seine Bahnfahrt verschieben möchte, kann laut Bahn das Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Auch die Zugbindung ist aufgehoben: Das heißt, dass man mit anderen Zügen oder über abweichende Strecken fahren darf, um seinen Zielort zu erreichen. Sogar Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.
Neu ist: Fahrgäste haben bei diesem Streik im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen. Das heißt, man konnte mit seinem Ticket bereits am Montag, oder am Dienstag, den 9. Januar, fahren.
