Dass auch die Automobilbranche mit der Digitalisierung geht und neue technische Systeme verbaut, gefällt nicht allen Autobesitzer:innen. Komplizierte Reparaturen, die Abfrage der eigenen Daten und vieles mehr gelten vielen als Störfaktoren.
Hinzu kommt ein Trend bei Autoherstellern, die sich die neue Technik inklusive Internetzugang im Wagen nun zum finanziellen Vorteil machen. Einige Hersteller ziehen da jedoch nicht mit. So auch die Renault-Tochter Dacia, die in diesem Zusammenhang jetzt BMW und andere Hersteller auf die Schippe nahm.
BMW etwa bietet gleich vier Abonnements an, mit denen Kund:innen erst alle Funktionen ihres Autos nutzen können. So kostet der Driving Assistent Plus 37 Euro im Monat, einen Fernlichtassistenten und eine Lenkradbeheizung gibt es für jeweils zehn Euro monatlich. Hinzu kommt die Sitzheizung, die man zwar für 385 Euro zusätzlich auf unbestimmte Zeit freischalten lassen kann, aber auch im Abo für 17 Euro im Monat erwerben kann.
Doch BMW ist nicht der einzige Hersteller, der zusätzliches Geld für eingebaute Funktionen verlangt. Tesla, Volkswagen, Toyota, Audi, Ford, Cadillac, Subaru und Porsche haben sich ebenfalls an Abonnementdiensten versucht, sodass etwa die Spracherkennung oder das Aufschließen aus der Ferne extra kostet.
Dacia UK fand das offenbar lachhaft und erlaubte sich einen Marketing-Gag: Kostenlose Wärmeflaschen für jeden, der auch BMW- oder Tesla-Kund:in ist. An drei Standorten von Dacia in London, Manchester und Swansea sollen diese am 1. und 2. Februar abgeholt werden können. Auf Instagram bezeichnete der Autokonzern die "Heated Seat Saviors"-Aktion als Lösung für frierende Fahrer:innen:
Luke Broad, Markendirektor von Dacia UK, findet die Wärmflaschen-Aktion zwar "ein bisschen lustig", wies laut einer Pressemitteilung aber auch auf den ernsteren Hintergrund hin. So kritisiert das Unternehmen damit allgemein "die Richtung, in die sich die gesamte Branche beim abonnementbasierten Zugang zu Funktionen entwickelt". Gleichzeitig pries Dacia die Einfachheit ihrer Autos an, bei denen alle eingebauten Funktionen kostenlos sind.
BMW hebt dagegen die Vorteile von Abo-Modellen hervor, zu denen Flexibilität gehöre. Mit einer Sitzheizung im Abo sei es etwa möglich, diese nur für die Wintermonate zu erwerben. Außerdem könnten Kund:innen die Technologien so vorher testen und einen gebrauchten BMW-Wagen im Nachhinein aufwerten.
Wie "The Sunday Times Driving" in diesem Zusammenhang berichtete, könnte das wie bei Tesla aber auch eines Tages verhindert werden. So steht der E-Auto-Hersteller schon lange in der Kritik, gewisse Funktionen aus der Ferne abzuschalten, sobald das Fahrzeug verkauft wurde, um erneut daran zu verdienen.