Für die einen ist sie unverzichtbarer Bestandteil einer guten Einkaufsatmosphäre, für die anderen ein akustisches Ärgernis: Hintergrundmusik bei Rewe, Ikea oder Edeka. Die Musik in den Läden soll in erster Linie eins: Dafür sorgen, dass wir, die Kunden, mehr Geld ausgeben.
Studien belegten, dass das Tempo der Musik in den Läden das Einkaufstempo beeinflusse, so Imschloß weiter:
Auch das Einkaufsverhalten selbst könne verändert werden. So habe eine andere Untersuchung gezeigt, dass französische Musik im Hintergrund den Verkauf von französischem Wein angekurbelt habe.
Rewe hat mit Radio Max sogar ein eigenes Supermarkt-Radio, das die Rewe- und Penny-Filialen, aber auch einige andere Händler mit seinen Programmen versorgt. Das Supermarktradio bietet auch ein hervorragendes Werbeumfeld. In kurzen Werbespots könnten hier noch direkt vor dem Regal Kaufimpulse gegeben werden, erklärt Claudia Herbst, die Programmdirektorin von Radio Max. Dadurch seien Absatzsteigerungen von durchschnittlich 25 Prozent möglich.
Die Auswahl der Musik für die Supermarkt-Radios ist jedoch eine Kunst für sich. Wichtig sei es, Titel zu finden, die nicht polarisierten, betont Herbst. Volksmusik, Rap oder Heavy Metal seien da eher schwierig. Auch nervige, schrille Klänge kämen nicht in Frage. Auch Wettbewerber wie Radio P.O.S., Mood Media, Ketchup Musik oder Echion beliefern Tausende von Läden in Deutschland mit speziell ausgewählter Musik - und versprechen den Händlern spürbare Effekte. Radio P.O.S., das nach eigenen Angaben unter anderem Edeka, Deichmann, Fressnapf und Obi zu seinen Kunden zählt, verspricht den Händlern, eine verbraucherorientierte Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen.
Übrigens: Nicht alle Supermärkte und Discounter setzen auf den Musik-Trick. Bei Aldi und Lidl zum Beispiel ist es komplett ruhig.
(dpa/hd)